Johann Ludwig Thierry

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Johann Ludwig Thierry, auch Jean Louis Thierry (* 5. März 1792 in Hannover; † 5. Juli 1847 in Dockenhuden) war ein deutscher Kaufmann, und zwar zuerst zusammen mit seinem Jugendfreund Joh. Heinr. Carl Höber in der Firma Thierry Anderson et Höber[1] und danach bis zu seinem Tod als Einzelkaufmann sowie Gutsherr der holsteinischen Güter Jersbek und Stegen (1827 bis 1840).

Johann Ludwig Thierry (seine Vorfahren waren Hugenotten und stammen ursprünglich aus der Schweiz) war der Sohn von Carl Ludwig Thierry und Dorothea Amalia Borckenstein. Er war mit Charlotte Godeffroy (* 13. April 1791 in Hamburg, † 10. März 1880 in Dockenhuden), Tochter von Peter Godeffroy (* 4. Juni 1749 in Hamburg, † 13. Mai 1822 in Dockenhuden), verheiratet. Die Ehe blieb kinderlos. Charlotte Thierry war u. a. befreundet mit Franziska, genannt Fanny, Caspers[2], einer Freundin von Bertel Thorvaldsen. Es sind einige Briefe im Archiv des Thorvaldsen-Museums erhalten.

Nach dem Tod seines Schwiegervaters Peter Godeffroy erwarb er aus dessen Hinterlassenschaft den westlichen Teil des Dockenhudener Landsitzes mit dem Landhauses P. Godeffroy, heute als „Weißes Haus“, Elbchaussee 547, Gemarkung Dockenhuden bekannt, das sich heute im Besitz der Familie Rantzau befindet (später auch ‚Thierrys Park‘ oder ‚Ole Hoop‘ genannt). Peter Godeffroy hatte die Innenausstattung seines Landhauses mit Gipsabdrücken von Reliefs und Figuren aus dem antiken Rom, unter ihnen eine Venusstatue, die ursprünglich für das Marmorpalais im Neuen Garten in Potsdam bestimmt, aufwendig gestalten lassen können, weil der Architekt Hansen sie aus der Versicherungsmasse eines vor Blankenese gestrandeten Schiffes hatte erwerben können.[3] Nachdem Johann Ludwig Thierry 1847 verstorben war, verkaufte die Witwe den Besitz ‚Ole Hoop‘ an ihre Schwägerin Marianne Godeffroy, geb. Jenisch, wobei sie sich einen lebenslangen Nießbrauch vorbehielt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bernhard Koerner (Hg.): Deutsches Geschlechterbuch, (Dritter Hamburger Band), Band 21, Görlitz 1912, S. 21 ff. (Geschlecht: Boué).
  • Edmund Strutz (Hg.): Deutsches Geschlechterbuch, (Neunter Hamburger Band), Band 127, Limburg an der Lahn 1961, S. 310 (Geschlecht: Peter Godeffroy).
  • Edmund Strutz (Hg.): Deutsches Geschlechterbuch, (Zehnter Hamburger Band), Band 128, Limburg an der Lahn 1961, S. 1 ff. (Geschlecht: Boué).
  • Deutsches Geschlechterbuch, Einzeldruck aus dem Zehnten Hamburger Band, Limburg an der Lahn 1962, 28 (Anhang Boué).
  • Hamburger Adressbücher von 1796 bis 1847. (online)
  • Axel Lohr: Die Geschichte des Gutes Jersbek von 1588 bis zur Gegenwart, Diss. phil. Hamburg 2007, Stormarner Hefte Nr. 24, Neumünster 2007.
  • Werner Johannsen: Wer sie waren ... wo sie ruhen, Ein Wegweiser zu bemerkenswerten Grabstätten auf dem Friedhof Nienstedten, 3. Aufl., Kiel 2004.
  • Bärbel Hedinger (Hrsg.), C. F. Hansen in Hamburg, Altona und den Elbvororten, Berlin 2000.
  • Gabriele Hoffmann: Das Haus an der Elbchaussee, Die Godeffroys – Aufstieg und Niedergang einer Dynastie, Hamburg 1998.
  • Paul Theodor Hoffmann: Die Elbchaussee: ihre Landsitze, Menschen und Schicksale, 9. Aufl., Hamburg 1982.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Firma wurde am 11. Dezember 1818 aufgehoben. (Staats und gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Beilage Nr. 16, vom 27. Januar 1819, (unpag., Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3DjYopAAAAYAAJ~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3DPP178~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D))
  2. Franziska Caspers. In: Personer. Arkivet, Thorvaldsens Museum, 4. März 2016, abgerufen am 31. August 2016 (dänisch).
  3. Friedrich Johann Lorenz Meyer: Skizzen zu einem Gemälde von Hamburg, Bd. 1, Fried. Herm. Nestler, Hamburg, 1801, S. 318 Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3DkkwDAAAAYAAJ~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3DPA318~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D