John M. Martinis

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John Martinis (2017)

John M. Martinis (* um 1958) ist ein US-amerikanischer Physiker, der sich mit Quanteninformationstheorie befasst. Er ist Hochschullehrer an der University of California, Santa Barbara (UCSB).

Martinis studierte ab 1976 an der University of California, Berkeley mit dem Bachelor-Abschluss 1980 und der Promotion 1987. In seiner Dissertation demonstrierte er supraleitende Qubits. Als Post-Doktorand war er am Commissariat à l’énergie atomique et aux énergies alternatives (CEA) in Saclay und danach am National Institute of Standards and Technology (NIST) in Boulder. Er entwickelte dort ein Johnson Noise Thermometer (JNT), basierend auf Johnson-Rauschen und unter Verwendung supraleitender Elektronik[1], das zur Messung der Boltzmann-Konstante diente (2000, 2005). 2004 wechselte er als Professor an die UCSB.

Von 2014 bis 2020 forschte Martinis als Leiter der Hardware-Gruppe in Googles Quantum Artificial Intelligence Lab am Bau eines fehlertoleranten Quantencomputers.[2]

Die Google-Forschungsgruppe um Martinis veröffentlichte 2019 ein Experiment, mit dem die Forscher erstmals real demonstrierte Quantenüberlegenheit („quantum supremacy“) behaupten.[3]

Im Herbst 2020 schloss sich Martinis dem von Michelle Simmons gegründeten australischen Quantum-Computing-Startup Silicon Quantum Computing, das einen Quantencomputer auf Silizium-Basis entwickeln will, als Berater an.[4]

Ehrungen und Preise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2010 erhielt er mit Andrew Cleland den Science Breakthrough of the Year der American Association for the Advancement of Science für den ersten Nachweis des Quantenverhaltens eines mechanischen Oszillators (siehe Quantenmaschine). 2014 erhielt Martinis den Fritz London Memorial Prize für grundlegende experimentelle Fortschritte und Pionier-Leistungen in der Quantenkontrolle, Quanteninformationsverarbeitung und Quantenoptik mit supraleitenden Qubits und Mikrowellen (Laudatio).[5] 2021 wurde ihm der John Stewart Bell Prize des CQIQC der University of Toronto verliehen.[6] Er ist Fellow der American Physical Society.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. NIST zur Geschichte von Quanten-Volt-Standards
  2. Google's Top Quantum Scientist Explains In Detail Why He Resigned. In: forbes.com. 30. April 2020, abgerufen am 23. Juni 2021 (englisch, Interview).
  3. Frank Arute et al.: Quantum supremacy using a programmable superconducting processor. In: Nature. Band 574, Nr. 7779, Oktober 2019, ISSN 0028-0836, S. 505–510, doi:10.1038/s41586-019-1666-5 (nature.com [abgerufen am 24. Mai 2020]).
  4. Ex-Google quantum chief joins Simmons’ silicon startup. In: innovationaus.com. 30. September 2020, abgerufen am 23. Juni 2021 (englisch).
  5. Würdigung London Prize 2014 (Memento vom 8. März 2016 im Internet Archive) (pdf)
  6. Bell Prize Winners. CQIQC, University of Toronto, abgerufen am 23. Juni 2021 (englisch).