Josef Schümmelfeder

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Josef Schümmelfelder (* 31. Oktober 1891 in Bonn; † 12. Februar 1966) war ein deutscher Fußballspieler. Er hat von 1913 bis 1921 in der Deutschen Fußballnationalmannschaft fünf Länderspiele absolviert.

Laufbahn

Der Mittelfeldspieler war im Privatberuf Kaufmann und hatte als Heimatverein den Bonner FV. Mit den Schwarz-Weißen vom Sportplatz an der Richard-Wagner-Straße trug er von 1909/10 bis 1912/13 die Verbandsspiele in der „Zehnerliga West“ aus. Die beste Platzierung war der fünfte Rang 1912/13. Nach dem Ersten Weltkrieg trat er mit Bonn in der Kreisliga Rheinischer Südkreis (1919/20 und 1920/21) und 1921/22 in der Rheingauliga an. Herausragender Mitspieler war Nationalspieler Theo Koenen. Er war ein Spielmacher, der mit gefühlvollen Pässen und genauen Zuspielen die Mitspieler ins Spiel brachte.

2-3-5 System

Schümmelfelder und Kollegen spielten noch im sogenannten „Offensiven System“, das fast bis 1930 Bestand hatte, wobei der „offensive Mittelläufer“ die spielentscheidende Rolle ausübte, beispielhaft im deutschen Fußball verkörpert durch Hans Kalb beim 1. FC Nürnberg, Ludwig Leinberger bei der SpVgg Fürth, Asbjørn Halvorsen beim Hamburger SV und auch durch „Phöbus“ Schümmelfelder in Bonn und der Westdeutschen Auswahl. Er war der Mittler zwischen Angriff und Abwehr.

Schümmelfelder, er war aber mit dem Rufnamen „Phöbus“ bekannt, war einer der wenigen Nationalspieler, die vor und nach dem Ersten Weltkrieg zum Einsatz kamen. Er debütierte beim Länderspiel am 26. Oktober 1913 in Hamburg gegen Dänemark und bildete dabei mit Eugen Kipp und Max Breunig die deutsche Läuferreihe. Er agierte als linker Außenläufer und das Spiel wurde mit 1:4 verloren. Einen Monat später, am 23. November, kam die gleiche Läuferreihe beim Länderspiel in Antwerpen gegen Belgien wiederum zum Einsatz, dort wurde das Spiel mit 2:6 verloren. In seinem dritten Länderspieleinsatz, am 5. April 1914 in Amsterdam gegen die Niederlande, gelang aber ein 4:4-Remis. Es war das 30. Länderspiel des DFB und danach trat durch den Ersten Weltkrieg bis zum 27. Juni 1920 eine Länderspielpause ein.

Am 5. Mai 1921 gab es in Dresden ein 3:3 gegen Österreich; der Mann aus Bonn kam nach sieben Jahren Pause zu seinem vierten Länderspieleinsatz und spielte linker Außenläufer, rechts agierte Carl Riegel und als Mittelläufer trat Karl Tewes an. Vier Wochen später, am 5. Juni, verlor er aber mit der DFB-Elf in Budapest gegen Ungarn mit 0:3-Toren. Damit endete nach fünf Länderspieleinsätzen im Zeitraum von neun Jahren seine internationale Laufbahn.

Der Bonner Spielmacher war auch in Reihen der Westdeutschen Auswahl (WSV) sehr erfolgreich. Am 8. Juni 1913 gewann er mit der Auswahl das Finale in Berlin gegen Brandenburg um den Kronprinzenpokal mit 5:3-Toren. Am 25. Januar 1920 besiegte er in Köln die Vertretung von Norddeutschland im Halbfinale und zog in das Endspiel am 20. Juni in Hannover gegen Mitteldeutschland ein. Westdeutschland gewann den Bundespokal 1920 mit 1:0. Am 20. März 1921 revanchierte sich die Auswahl von Mitteldeutschland im Endspiel des Jahres 1921 mit einem 4:0-Erfolg und verhinderte die Titelverteidigung von Westdeutschland.

Nach der aktiven Spielerlaufbahn war er als Trainer tätig, unter anderem beim SV Beuel 06.

Literatur

  • Lorenz Knieriem, Hardy Grüne: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Spielerlexikon 1890–1963. Agon Sportverlag. Kassel 2006. ISBN 978-3-89784-148-2. S. 352/353.
  • Jürgen Bitter: Deutschlands Fußball-Nationalspieler. Das Lexikon. SVB Sportverlag. Berlin 1997. ISBN 3-328-00749-0. S. 439.