Kampftasche

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Späte Modelle der Großen und Kleinen Kampftasche der Bundeswehr

Eine Kampftasche ist ein Behälter aus Stoff, der einem Soldaten dazu dient, Verpflegung, Toilettenartikel, Bekleidung und Ähnliches im Einsatz an der persönlichen Trageausrüstung mitzuführen. Der Ursprung der Kampftaschen läßt sich unmittelbar aus den Tornistern und Brotbeuteln des 19. und 20. Jahrhunderts ableiten.

Beschreibung

Eine Kampftasche hat üblicherweise auf ihrer Rückseite Schlaufen, mit denen sie an Koppeltragegestellen und unmittelbar an Koppeln befestigt werden kann. Webgurt-Schlaufen und Metallringe an ihrer Außenseite erlauben das Befestigen weiterer Ausrüstungsgegenstände, wie beispielsweise Zeltbahnen, Feldflaschen und Kochgeschirre. Verschlossen werden Kampftaschen meist mit über die gesamte Breite und Länge der Tasche reichende Klappen, die mit Schnallriemen verschlossen werden. Die Klappe ermöglicht es dem Soldaten nach dem Öffnen, sich sofort einen Überblick über die mitgeführten Gegenstande zu verschaffen. Das System einer Kampftasche ist damit dem eines Tornisters identisch.

Getragen werden Kampftaschen entweder als Rückengepäck, wobei ein fest installiertes oder abnehmbares Koppeltragegestell einen Teil der Last aufnimmt, oder – in verkleinerter Form – als Brotbeutel unmittelbar am Koppel des Soldaten.

Bundeswehr

Soldaten der Bundeswehr im Splittertarn-Kampfanzug mit Knobelbechern und der Großen Kampftasche, 1960. Die Zeltplane wird ähnlich wie beim Tornister in Form einer Hufeisenrolle mitgeführt. Auch die Feldflasche und der Gasmaskenkanister sind unmittelbar aus der deutschen Vorkriegstradition abgeleitet.

Bei der Bundeswehr wurde im Zuge der Wiederbewaffnung eine neue Uniform und Ausrüstung eingeführt, die sich sowohl auf deutsche als auch auf amerikanische und britische Vorbilder berief. In Form der Kleinen und Großen Kampftasche wurde auch wieder ein Brotbeutel und ein Tornister wiedereingeführt.

Große Kampftasche

Die „Große Kampftasche“ wurde an einem Koppeltragegestell befestigt, das sich unmittelbar vom erstmals für das Deutsche Afrikakorps gefertigte Koppeltragegestell aus Webgurt ableiten ließ.[1] Ihr konzeptioneller Ausbau und das Fassungsvermögen war vom Tornister M34/39 abgeleitet. Sie besaß wie bereits der Tornister M34 keinen festen Sperrholzkörper und nahm nur kleines Gepäck auf.[2] Die bisher mit einem Kalbfell bezogene Rückenklappe, bestand bei der „Großen Kampftasche“ aus Stoff, der wie das gesamte Rückengepäck oliv (umgangssprachlich „NATO-Oliv“) gefärbt war. Als befülltes Marsch- und Gefechtsgepäck hatte die „Große Kampftasche“ ein Gewicht von 4,560 Kilogramm.[3]

Kleine Kampftasche

Die „Kleine Kampftasche“ ersetzte in der Bundeswehr den traditionellen Brotbeutel. Sie konnte jedoch auch als Sturmgepäck eingesetzt werden und wurde dann statt der Großen Kampftasche oder anderer Ausrüstungsgegenstände am Koppeltragegestell eingehakt. Konzeptionell ähnelten sich die Große und Kleine Kampftasche. Als befülltes Marsch- und Gefechtsgepäck belastete die „Kleine Kampftasche“ den Soldaten mit einem Gewicht von 3,740 Kilogramm.[3]

Quellen

  • Schnell/Karst/Seidel: „Handbuch für Wehrpflichtige“ 13. Auflage, Walhalla und Praetoria-Verlag, Regensburg, 1962.

Einzelnachweise

  1. Zu den Koppeltragegestellvarianten der Wehrmacht siehe: Gordon Rottman, Ron Volstad: German Combat Equipments 1939–45. (= Men-at-Arms series 234), Osprey, London 1991, ISBN 0-85045-952-4, S. 10–11, Tafeln C, H.
  2. Zu den Tornistermodellen der Wehrmacht siehe: Gordon Rottman, Ron Volstad: German Combat Equipments 1939–45. (= Men-at-Arms series 234), Osprey, London 1991, ISBN 0-85045-952-4, S. 17, Tafeln A, D.
  3. a b Wilhelm Albrecht, Georg Finger (Hrsg.): Wehrdienst und Gesundheit, Abhandlungen aus Wehrmedizin, Wehrpharmazie und Wehrvetrinärwesen., Band 14, 1965, S. 182.