Kartoffelstein

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Der Kartoffelstein ist ein Gedenkstein auf der Kuppe des Hasenknülls,[1] eines kleinen Hügels bei Herberhausen östlich von Göttingen in Niedersachsen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kartoffelstein

Der auf einem Sockel stehende Obelisk aus Muschelkalk auf dreieckigem Grundriss wurde 1852 durch die Kirchengemeinde Herberhausen als Dank für eine überwundene Hungersnot nach sieben Kartoffel-Missernten aufgerichtet. Der ursprüngliche Stein war ein alter Grabstein des Roringer Friedhofs, trug um 1900 auf seiner Spitze noch eine Kugel,[2] wurde durch einen Blitzschlag vom 7. Juli 1927 beschädigt und im selben Jahr ausgebessert,[2] aber 1964[3] durch die Gemeinde vollständig erneuert.[3]

Am Sockel des Kartoffelsteins ist auf drei Seiten eine (bei der Erneuerung von 1964 leicht veränderte[2]) Inschrift eingemeißelt, in Anlehnung an 5. Mose 8, 7–18: „Wir wollen einen Altar bauen / der Ebenezer heißen soll / Daran kann man die Worte schauen / Gott führet seine Kinder wohl / So findet hier die Losung statt: / Wohl dem der Gott zum Führer hat.“[2]

Steinplatte mit der Geschichte des Kartoffelsteins

Der Kartoffelstein ist im Besitz der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Herberhausen. Ursprung und Geschichte des Kartoffelsteins sind auf einer neben ihm liegend angebrachten Steinplatte dargestellt.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Kartoffelstein“ heißt auch der regelmäßig erscheinende Gemeindebrief der ev.-luth. Kirchengemeinde St. Martin Roringen und St. Cosmas und Damian Herberhausen.[4]

Wegen seiner mitteleuropäischen Trockenrasen- und Steppenflora ist der Hasenknüll als flächenhaftes Naturdenkmal ausgewiesen.[5][6] In Richtung Westnordwesten eröffnet sich vom Kartoffelstein aus der Blick über das Tal der Lutter in den nördlich von Göttingen gelegenen Bereich des Leinetals.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Thea Herfeld: Gott führet seine Kinder wohl ... Denkmal für die gute alte Kartoffel auf dem Hasenknüll. In: 14 Tage Göttingen (Zeitschrift für Fremdenverkehr, Heimatkunde, Wirtschaft und Kultur), Nr. 22, 16.–30. November 1961, S. 9 (Auf dem Titelbild: Foto des Vorgänger-Kartoffelsteins).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Herberhausen / OT von Göttingen auf www.suehnekreuz.de, abgerufen am 15. April 2014
  2. a b c d Thea Herfeld: Gott führet seine Kinder wohl ... Denkmal für die gute alte Kartoffel auf dem Hasenknüll. In: 14 Tage Göttingen (Zeitschrift für Fremdenverkehr, Heimatkunde, Wirtschaft und Kultur), Nr. 22, 16.–30. November 1961, S. 9.
  3. a b Kartoffelstein. In: denkmale.goettingen.de. Stadt Göttingen, Fachdienst Kultur, abgerufen am 26. Februar 2023.
  4. Gemeindebrief. In: kirche-roringen-herberhausen.wir-e.de. Abgerufen am 26. Februar 2023.
  5. Verordnung zur Sicherung von Naturdenkmalen im Bereich der Stadt Göttingen, Nr. 40 (PDF; 26 kB)
  6. Kartoffelstein bei Herberhausen. In: beweidung.biologische-schutzgemeinschaft.de. Biologische Schutzgemeinschaft - Vereinigung für Natur- und Umweltschutz zu Göttingen e. V., abgerufen am 26. Februar 2023.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kartoffelstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 51° 32′ 42,68″ N, 9° 59′ 16,5″ O