Kastell Aradul Nou

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Kastell Aradul Nou
Limes Dakischer Limes
Abschnitt A / I / 2[A 1]
Datierung (Belegung) unbekannt
Typ Kohortenkastell ?
Einheit a) legio XIII Gemina (Bautrupp),
b) Legio IIII Flavia Felix (Bautrupp),
c) Auxiliareinheit?
Größe unbekannt
Erhaltungszustand Im Gelände nicht sichtbar,
Kastell unerforscht.
Ort Arad
Geographische Lage 46° 8′ 48,5″ N, 21° 18′ 54,3″ OKoordinaten: 46° 8′ 48,5″ N, 21° 18′ 54,3″ O hf
Vorhergehend Kastell Bulci (östlich)
Anschließend Kastell Sânnicolau Mare (westlich)
Ziegelstempel der Legio XIII Gemina aus Aradul Nou
Ziegelstempel der Legio IIII Flavia Felix aus Aradul Nou

Das Kastell Aradul Nou war ein römisches Hilfstruppenlager (Auxiliar) und Bestandteil der Außenlinie in der westlichen Festungskette des dakischen Limes (limes Daciae), auf dem Gemeindegebiet des Munizipium Arad, IV. Bezirk Neu-Arad, Kreis Arad, in Rumänien.

Entwicklung und Funktion

Die große dakische Siedlung, die sich am Südrand der heutigen Stadt Arad befand, wurde während des ersten dakischen Krieges (101–102 n. Chr.) von der römischen Armee niedergebrannt. Im Laufe des zweiten Dakerkrieges (105–106 n. Chr.) okkupierte Trajan auch die Landstriche nördlich des Mureș (lat.: Marisus) und gliederte sie in die Provinz Dacia Superior ein. Auf dem Gebiet des heutigen Stadtbezirks Neu–Arad erbaute die römische Armee ein Kastell, das zunächst wohl von Legionsvexillationen belegt war. Der möglicherweise später in diesem Kastell stationierten Auxiliarkohorte oblag unter anderem die Überwachung und Sicherung der Straßenverbindung von Micia nach Partiscum, die dem südlichen Ufer des Flusses Mureș in Richtung Nordwesten folgte.

Vier aufgefundene Ziegelstempel der Legio XIII Gemina und der Legio IIII Flavia Felix scheinen zumindest die Identifizierung des Fundplatzes als römische Militäranlage zu bestätigen. Vermutlich wurde die Befestigung im frühen 2. Jahrhundert von Vexillationen dieser beiden Legionen erbaut. Ihre Ziegel wurden häufig am Unterlauf der Mureș gefunden, so z. B in Bulci, Cladova, Periam, Sânnicolau Mare und Szeged. Dies ist wohl auch ein Beleg dafür, dass die Römer dieses Gebiet schon am Beginn ihrer Herrschaft in Dakien unter Kontrolle gebracht hatten.[1] Die Ziegelstempel befinden sich heute im Museum für Archäologie und Geschichte (rumänisch Muzeul de Arheologie și Istorie), in Arad. Bis jetzt hat man allerdings die meisten der römischen Befestigungen entweder überhaupt nicht oder nur wenig untersucht (Stand 2003).

Denkmalschutz

Die gesamte archäologische Stätte und im Speziellen das Kastell stehen nach dem 2001 verabschiedeten Gesetz Nr. 422/2001 als historische Denkmäler unter Schutz und sind in der nationalen Liste der historischen Monumente (Lista Monumentelor Istorice) eingetragen.[2] Zuständig ist das Ministerium für Kultur und nationales Erbe (Ministerul Culturii şi Patrimoniului Naţional), insbesondere das Generaldirektorat für nationales Kulturerbe, die Abteilung für bildende Kunst sowie die Nationale Kommission für historische Denkmäler sowie weitere wichtige, dem Ministerium untergeordnete Institutionen. Ungenehmigte Ausgrabungen sowie die Ausfuhr von antiken Gegenständen sind in Rumänien verboten.

Siehe auch

Literatur

  • Nicolae Gudea: Der Dakische Limes. Materialien zu seiner Geschichte. In: Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz. 44, 2 (1997), S. 24 (PDF).
  • Nicolae Gudea: Limesul Daciei romanc de la Traianus la Aurelianus. In: Acta Musei Porolissensis 1. 1977, S. 109 (in rumänischer Sprache).
  • Nicolae Gudea: Der Limes Dakiens und die Verteidigung der obermoesischen Donaulinie von Trajan bis Aurelian. In: Aufstieg und Niedergang der römischen Welt. Teil II, Band 6. de Gruyter, Berlin/New York 1977, ISBN 3-11-006735-8, S. 871 (darin S. 871: 12. Liste der Militärlager).
  • Felix Milleker: Délmagyarország régiségleletei a honfoglalás előtti idökböl. (Die archäologischen Funde Südungarns vor der Landnahmezeit.) Temeschburg 1899, S. 13–14 (in ungarischer Sprache).
  • Alexandru Borza: Banatul în timpul Romanilor. (Das Banat in der Römerzeit.) Temeschburg 1943, S. 79 (in rumänischer Sprache),
  • Dumitru Tudor: Corpus monumentorum religionis equitum danuvinorum (CMRED). The monuments. Band 1. Brill, Leiden 1969, S. 58.
  • Liviu Mărghitan: Decebal. Editura Militară, Bukarest 1978, S. 102.
  • Doina Benea: Die wirtschaftliche Tätigkeit in den dörflichen Niederlassungen zwischen Theiss, Marosch und Donau. In: Studia Antiqua et Archaeologica 9 (2003), S. 299–318.

Weblinks

Anmerkungen

  1. Strecke/Abschnitt/Kastellnummer (nach N. Gudea, 1997).

Einzelnachweise

  1. Doina Benaea: 2003
  2. Liste der historischen Monumente auf den Internetseiten des Ministeriums für Kultur und nationales Erbe