Kloster St. Kassian (Stadtamhof)

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Das Kloster St. Kassian ist ein ehemaliges Kloster der Franziskaner-Reformaten im Ortsteil Stadtamhof in Regensburg in Bayern in der Diözese Regensburg. Es wurde 1630 durch Kardinal Wilhelm von Wartenberg gegründet. Es wurde 1802 im Zuge der Säkularisation aufgelöst. Kirche und Kloster wurden umgebaut. Die Klosterkirche diente zunächst als Lagerraum, später als Wohnhaus. In den Klostergebäuden wurden ein Gefängnis und eine Schule, später der Neubau des Amtsgerichts untergebracht.

Geschichte

Im Jahr 1620 bat der Pater Antonio von Galbiato den Kaiser Ferdinand II. in der Reichsstadt Regensburg eine Niederlassung des Ordens Franziskaner-Reformaten zu gründen. Nachdem Pater Antonio von Galbiato vom Regensburger Bischof Albert IV. Freiherr von Törring eine Zustimmung erhielt, wurde den Mönchen die Pfarrkirche St. Kassian als Kirche übergeben. Die Kirche musste jedoch gemeinsam mit dem Stifts zur Alten Kapelle genutzt werden. Ende 1663 mussten die Mönche wegen der Eroberung Regensburg vom evangelisch-lutherischen Schweden jedoch Regensburg wieder verlassen, 1664 konnte Regensburg zurückerobert werden, sodass eine Rückkehr der Mönche möglich wurde. Der Regensburger Bischof Kardinal Franz Wilhelm von Wartenberg förderte 1650 den Bau eines eigenen Kloster im Regensburger Stadtteil Stadtamhof. 1652 wurde mit den Bauarbeiten am Konventgebäude begonnen. Nachdem dieses fertiggestellt war, wurde im Jahr 1653 die Klosterkirche St. Franciscus Stigmaticus erbaut. In den folgenden Jahren folgte der Bau der Antoniuskapelle. Des Weiteren erhielt das Kloster eine Klosterschule, in der Philosophie, Kasuistik und Kanonistik studiert wurde. Das Kloster besaß nach den Neubauten ungefähr 30 Mitglieder. Nach 1700 war eine Vergrößerung der Klosterkirche St. Franciscus Stigmaticus notwendig, diese konnte jedoch erst im Jahr 1744 verwirklicht werden. Am 28. April 1802 wurde das Kloster im Zuge der Säkularisation Bayerns aufgelöst und die Bibliothek großenteils vernichtet.[1] Im verstaatlichten Westflügel des Konventgebäudes wurde ein Gefängnis eingerichtet, die Süd- und Nordflügel wurden verkauft. 1891 wurde das gesamte Gebäude abgerissen, auf dem Gelände fand ein Neubau des Königlichen Amtsgerichts Platz. Die Klosterkirche wurde nach der Auflösung des Klosters zum Lagerhaus umfunktioniert, 1910 wurde die Kirche zu einem Wohnhaus umgebaut. Derzeit befindet sich das Vermessungsamt in den Gebäuden des ehemaligen Klosters.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Diethard Schmid: Die Zerschlagung der Franziskaner-Bibliothek von Stadtamhof (1802 -1805), in: Karl Hausberger: Kulturarbeit und Kirche, Verlag des Vereins für Regensburger Bistumsgeschichte 2005, S. 461– 470.

Koordinaten: 49° 1′ 27,5″ N, 12° 5′ 41,3″ O