Kohlenbecherlinge

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Kohlenbecherlinge

Gemeiner Kohlenbecherling (Geopyxis carbonaria)

Systematik
Abteilung: Schlauchpilze (Ascomycota)
Unterabteilung: Echte Schlauchpilze (Pezizomycotina)
Klasse: Pezizomycetes
Ordnung: Becherlingsartige (Pezizales)
Familie: Feuerkissenverwandte (Pyronemataceae)
Gattung: Kohlenbecherlinge
Wissenschaftlicher Name
Geopyxis
(Pers.) Sacc. emend. W.Y.Zhuang

Die Kohlenbecherlinge (Geopyxis) sind eine Gattung der Echten Schlauchpilze aus der Familie der Feuerkissenverwandten (Pyronemataceae).

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Makroskopische Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kohlenbecherlinge bilden becherförmige Apothecien, die sitzend oder gestielt am Boden wachsen. Das Receptaculum ist meist klebrig und unbehaart.[1]

Mikroskopische Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das äußere (ektale) Excipulum, also das Hyphengeflecht, das den eigentlichen Fruchtkörper umgibt, besteht aus einer Textura angularis, also einem Parenchym-ähnlichen Gewebe. Das medulläre (sich im Mark befindliche) Excipulum besteht aus einer Textura intricata (ein Gewebe aus fädigen, stark miteinander verwobenen Hyphen). Die beinahe zylindrischen Schläuche sind operculat, d. h. mit einem Deckel ausgebildet, färben sich nicht mit Melzers Reagenz und enthalten jeweils acht Ascosporen. Diese selbst sind einzellig, ellipsoid und glatt oder feinornamentiert. Sie besitzen keine Öltropfen oder nur in jungem Zustand. Die Paraphysen sind schmal und gerade.[1]

Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kohlenbecherlinge leben auf dem Boden und bilden eine Ektomykorrhiza aus[2], leben also mit Gefäßpflanzen in Symbiose. Manche Arten wie der Gemeine Kohlenbecherling bevorzugen Brandstellen.[1]

Systematik und Taxonomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geopyxis wurde bereits 1822 von Christiaan Hendrik Persoon als Sektion innerhalb der Gattung der Becherlinge (Peziza) beschrieben. Pier Andrea Saccardo erhob Geopyxis dann 1889 in den Rang einer Gattung.[3] Der chinesische Mykologe Wen-Ying Zhuang beschrieb 2006 eine Emendation, da die ursprüngliche Gattung nur Arten mit glatten Sporen enthielt, seine in China entdeckten Arten aber auch Sporen mit feinen Warzen enthielten.[1] Der Species Fungorum listet folgende Arten:[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Wen-Ying Zhuang, Chao-Yang Liu: A new species of Geopyxis (Pezizales, Pyronemataceae) with ornamented ascospores from China. In: Nova Hedwigia. Band 83, Nr. 1-2, 2006, S. 177–186, doi:10.1127/0029-5035/2006/0083-0177 (ingentaconnect.com [PDF]).
  2. A.C. Rinaldi, O. Comadini, T.W. Kuyper: Ectomycorrhizal fungal diversity: seperating the wheat from the chaff. In: Fungal Diversity. Band 33, 2008, S. 1–45.
  3. Geopyxis. In: MycoBank. Mycobank, abgerufen am 4. September 2017.
  4. Roskov Y., Abucay L., Orrell T., Nicolson D., Bailly N., Kirk P.M., Bourgoin T., DeWalt R.E., Decock W., De Wever A., Nieukerken E. van, Zarucchi J., Penev L., eds.: Species 2000 & ITIS Catalogue of Life. In: Mycobank (Hrsg.): Species 2000 & ITIS Catalogue of Life. ISSN 2405-8858 (englisch, catalogueoflife.org [abgerufen am 25. August 2017]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kohlenbecherlinge (Geopyxis) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien