Kohlrabizirkus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 8. März 2016 um 12:03 Uhr durch Wheeke (Diskussion | Beiträge) (HC: Ergänze Kategorie:Schalenkonstruktion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Großmarkthalle Leipzig, Ansicht von Osten
Bau der Kuppelkonstruktion,
1. September 1928
Händler verkaufen in der Großmarkthalle Obst und Gemüse
Großmarkthalle Leipzig, Frontansicht und Draufsicht

Der Kohlrabizirkus ist die frühere Großmarkthalle der Stadt Leipzig, die heute als Veranstaltungshalle genutzt wird und unter Denkmalschutz steht.

Geschichte

Der Kuppelbau wurde 1927–1929 von der Bauunternehmung Dyckerhoff & Widmann AG in Schalenbauweise erbaut. Ihre ausgeführten zwei von ursprünglich drei geplanten Kuppelschalen waren zum Zeitpunkt ihrer Fertigstellung mit einer Spannweite von 75 Meter bei einer Gesamtgebäudehöhe von 29 Metern die größten Massivkuppeln der Welt. Die elliptisch geformten Schalen aus Stahlbeton haben eine Dicke von neun Zentimetern. Sie werden von jeweils acht schräggestellten Säulen getragen. Der architektonische Entwurf stammte vom Leipziger Stadtbaurat Hubert Ritter. Konstruiert und berechnet wurde die Kuppel von den Bauingenieuren Franz Dischinger und Hubert Rüsch.

Aufgrund ihrer Form und früheren Funktion wird sie in Leipzig u. a. „Kohlrabizirkus“ genannt, diese Bezeichnung wird mittlerweile auch von den Betreibern der Halle verwendet.

Im Herbst 2013 werden die Kuppeln der ehemaligen Großmarkthalle von der Bundesingenieurkammer als Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland ausgezeichnet.

Verwendung

Die Hallen sind seit dem 31. Oktober 1995 nicht mehr als Großmarkt in Betrieb. Die Nordhalle wird für Konzerte, Flohmärkte u. ä. genutzt und bietet bis zu 2500 Personen Platz. Die Gesamtfläche beträgt 5300 m². Die Südhalle wurde in den Jahren 2000 bis 2012 im Winter als Eisdom genutzt und bot mit 2200 m² die größte Indoor-Eislauffläche Deutschlands, der Betrieb ist jedoch seit 2012 an einen neuen Standort umgezogen. Seit Mai 2014 befindet sich in dem Keller der nördlichen Kuppel der Techno-Club Institut für Zukunft.

Literatur

  • Werner Lorenz, Roland May, Jürgen Stritzke: Die Großmarkthalle Leipzig. (= Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland, Band 14.) Berlin 2013, ISBN 978-3-941867-14-7.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Kohlrabizirkus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 51° 19′ 12,4″ N, 12° 23′ 20,3″ O