Kompaktparken

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Pilotanlage Kompaktparken an der Rastanlage Jura West an der BAB A 3 bei Velburg, eröffnet am 19. Februar 2016

Mit dem Pilotprojekt Telematisch gesteuertes Kompaktparken, kurz Kompaktparken der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) soll die Parkraumkapazität von LKW an Rastanlagen gesteigert werden.[1] Das System sortiert LKW nach der Abfahrtszeit und nutzt dadurch das vorhandene Stellplatzangebot effizienter.[2] Der Bund hat vier Millionen Euro in das Pilotprojekt investiert.

Prinzip

dynamische Anzeige zur Pilotanlage Kompaktparken an der Rastanlage Jura West an der BAB A 3 bei Velburg, eröffnet am 19. Februar 2016

Es parken nicht mehr wie bisher zwei LKW, getrennt durch eine Fahrgasse, hintereinander. Beim Kompaktparken parken mehrere LKW dicht hinter- und nebeneinander. Eine Fahrgasse zwischen den Fahrzeugen ist nicht mehr erforderlich, da die Fahrzeuge nach Abfahrtszeit sortiert abgestellt werden. Das früher abfahrende Fahrzeug steht jeweils vorne. Die eingesparte Fahrgasse kann dadurch ebenfalls zum Parken genutzt werden. Durch die Kennzeichnung der Parkflächen für unterschiedliche Abfahrtszeiten wird keine dynamische Zuweisung von Stellplätzen erforderlich, es werden vielmehr Parkplätze für unterschiedliche Abfahrtszeiten angeboten. Die Kennzeichnung erfolgt durch dynamische und leicht verständliche Anzeigen.

Beim Kompaktparken ist es nicht erforderlich, dass die Fahrer ihre tatsächliche Abfahrtszeit dem System bekannt geben. Die Berechnung der dynamisch angezeigten Abfahrtszeiten beruht auf einem neu entwickelten Verfahren. Dabei basiert die Berechnung der dynamischen Parkzeit-Anzeigen, also der Abfahrtszeiten je Reihe, auf einem neu entwickelten Steuerungsverfahren. Diesem liegen die gesetzlich vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten zugrunde. Mit Sensoren errechnet die Steuerung ein nachfrageabhängiges Zeitangebot und verteilt die Abfahrtszeiten mit dem Einsatz von Telematik über alle Parkreihen. Der Benutzer des Parksystems trägt dabei die Verantwortung für die Auswahl einer geeigneten Parkreihe.

Die Lkw-Fahrer können sich auch im Internet vorab über freie Parkplätze informieren und sich für einen Parkplatz anmelden. Dabei wird das Parkleitsystem in neun Sprachen erklärt. Zusätzlich steht ein Parkwächter als Ansprechpartner zur Verfügung. Dieser hält Informationsmaterial in neun Sprachen bereit. Für Kurzzeitparker stehen eigene Parkreihen zur Verfügung.[3]

Inbetriebnahme

Die bundesweit erste Anlage für das Kompaktparken wurde an der Rastanlage Jura West bei Velburg an der BAB A 3 errichtet und nach einem Probebetrieb am 19. Februar 2016 offiziell in Betrieb genommen.[4] Zuvor war die Anlage einige Monate lang im Probebetrieb gelaufen.[5] Durch die Umrüstung wurde die Anzahl der Lkw-Stellplätze von 66 auf 105 erhöht. Die Gesamtkosten hierfür betrugen rund zwei Millionen Euro.[6]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Telematisch gesteuertes Kompaktparken für das moderne Parkraummanagement auf BAB. In: bast.de. Abgerufen am 19. Februar 2016.
  2. Pilotprojekt „Kompaktparken“ startet 2014 in Bayern. In: verkehrsrundschau.de. 18. Juli 2013, abgerufen am 19. Februar 2016.
  3. Peter Budig: Lkw-Fahrer parken mit Leitsystem. In: mittelbayerische.de. 19. Februar 2016, abgerufen am 20. Februar 2016.
  4. Mehr Lkw-Parkplätze an Autobahnen. In: mittelbayerische.de. 19. Februar 2016, abgerufen am 19. Februar 2016.
  5. Ulrike Lefherz, Rainer Aul: Kompaktparken-Pilotprojekt - So sollen mehr Lkws einen Stellplatz finden. In: br.de. 19. Februar 2016, abgerufen am 22. Februar 2016.
  6. Lkw parken "kompakt". In: neumarktonline.de. 14. Juli 2014, abgerufen am 19. Februar 2016.