LH Bundeswehr Bekleidungsgesellschaft

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LH Bundeswehr Bekleidungsgesellschaft mbH

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Rechtsform Gesellschaft mit beschränkter Haftung[1]
Gründung 2002
Sitz Köln, Deutschland
Leitung
Mitarbeiterzahl 1840 (31. Dezember 2005)[2]
Branche Militärdienstleister
Website www.lhbw.de

Die LH Bundeswehr Bekleidungsgesellschaft mbH (LHBw) ist eine Kooperationsgesellschaft zwischen dem Bund (Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung), der mit 25,1 Prozent beteiligt ist und der LH Bekleidungsgesellschaft mbH (LHB), die 74,9 Prozent der Gesellschaftsanteile hält. An der LHB wiederum sind die Unternehmen Lion Apparel Deutschland GmbH und Hellmann Worldwide Logistics GmbH & Co. KG zu gleichen Teilen beteiligt. Aufgrund der drohenden Insolvenz der LHBw will der Bund sie komplett übernehmen.

Bekleidungszentrum der LH Bekleidungsgesellschaft der Bundeswehr (LHBw) im sächsischen Prossen

Die LHBw ist beauftragt worden, zunächst bis zum Jahr 2013 die Bekleidungswirtschaft der Bundeswehr zu betreiben und ein Drittgeschäft aufzubauen. Für den Aufbau des Drittgeschäfts ist die 100%ige Tochtergesellschaft der LHBw, die LH Dienstbekleidungs GmbH (LHD) zuständig.

Durch die privatwirtschaftliche Reorganisation der Bekleidungswirtschaft der Bundeswehr sollen bei gesteigerter Qualität die Kosten gesenkt werden. Das Unternehmen übernahm von der Bundeswehr 21 Bekleidungszentren, 171 Bekleidungskammern und Warenbestände in Höhe von 625 Mio.Euro. Der LHBw wurden 3764 Mitarbeiter des Bundes beigestellt. Das Tochterunternehmen LHD übernahm März 2003 die Aufgaben der Kleiderkasse für die Bundeswehr. Die LHD verfügt heute über 18 Verkaufsshops und einen Onlineshop.

Im April 2003 erfolgte die erste eigenverantwortliche Einkleidung von 28.000 Rekruten. Es wurden innerhalb von 5 Arbeitstagen 2,9 Mio. Bekleidungsartikel ausgegeben. Der Fehlteilanteil, der vor der Übernahme durch die LHBw 2 bis 5 Prozent betrug, liegt bei 1,4 Prozent. Im Durchschnitt des Zweijahreszeitraums Juli 2004 bis April 2006 lag der Fehlteilanteil nur bei 0,3 Prozent, durch Nachlieferung innerhalb von zehn Tagen wurde er auf 0,05 Prozent gesenkt. Bis zum April 2006 senkte das Unternehmen den Warenbestand auf 346 Mio. Euro und den Mitarbeiterbestand auf 1840. Die ehemaligen Kleiderkammern, die nun Servicestationen heißen, wurden auf 117 reduziert.

Ausschlaggebend für die Gründung waren Wirtschaftlichkeitsberechnungen, wonach innerhalb von 12 Jahren Einsparungen in Höhe von 718 Mio. Euro anfallen sollten, davon 166 Mio. Euro innerhalb der ersten drei Jahre. Nach fünf Jahren wurden nach Auskunft der LHBw bereits Einsparungen i.H.v. 412 Mio. Euro erreicht.

Nach ersten Jahren mit Gewinn, geriet die LHBw aufgrund der Aussetzung der Wehrpflicht und der internationalen Expansionsstrategie im Drittgeschäft in erhebliche wirtschaftliche Schieflage.[3]

Als 2015 eine Insolvenz der LHBw absehbar wurde, entschied sich die Bundesregierung sie zu übernehmen; dies soll Kosten in Höhe von 91,86 Millionen € verursachen.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Amtsgericht Köln HR B 52368
  2. http://www.lhbw.de/
  3. a b Jürgen Dahlkamp, Matthias Gebauer: „Bundeswehr-Kleiderkammer vor Insolvenz: Teures Grünzeug“, Spiegel-Online 22. Juni 2015 (Abruf 24. Juni 2015).