Ladegeschirr

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. Dezember 2014 um 10:43 Uhr durch Biberbaer (Diskussion | Beiträge) (+ commonscat, Lit. später mehr, muss komplett überarbeitet werden,wenn ich Zeit finde). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ladebäume der Cap San Diego
Arbeiten an einem Ladegeschirr des Frachtschiffes Quedlinburg

Als Ladegeschirr eines Schiffes bezeichnet man die Gesamtheit der bordeigenen Ladungsumschlageinrichtungen an Deck.

Entwicklung

Die meisten Stückgutschiffe hatten bis in die 1970er Jahre bordeigenes Ladegeschirr zum Laden und Löschen der konventionellen Stück- und Sackgutladung.

Mittschiffs das große Deckshaus mit Brücke und Schornstein. Nach vorne, in der Mitte zwischen Back und dem großen Deckshaus standen ein oder zwei Masten. Nach hinten, zwischen hinterem Deckshaus und dem großen Deckshaus stand ebenfalls ein Mast. Sämtliche Masten hatten im unteren Bereich kleine Deckshäuser zur Aufnahme der elektrischen Einrichtung für die Ladewinden und als Dach schwere verschweißte Stahlplatten zur Aufnahme von elektrischen Ladewinden. Jeder Mast hatte im unteren Bereich zwei bewegliche Ladebäume, welche über Seile und Blöcke durch die Winden bewegt wurden. Damit konnte jeder Ladebaum einen Bereich von der Ladeluke bis an die Pier oder auf der Seeseite, bis zum nächsten Schiff, erreichen. Dieses System machte eine eigene Beladung und Entladung eines Schiffes möglich.

Besser ausgerüstete Schiffe hatten bis zu vier Bäume pro Mast. Jeweils zwei davon arbeiteten zusammen, indem einer über dem Schiff, der andere über der Pier positioniert wurde. Der zum Heißen der Ladung benutzte Draht von jedem Baum war an einem gemeinsamen Kranhaken befestigt, sodass die Bäume während des Ladens oder Löschens nicht bewegt werden mussten, die Ladung wurde durch Fieren des einen und Holen des anderen Drahtes vom Schiff zum Land oder umgekehrt geschwungen.

Zum Ladegeschirr eines Schiffes gehörten also: Drähte (Seile), Blöcke, Kranhaken, Winden (Dampf oder elektrisch), Bedienungsschalter für die Winden, Stroppen (kurze Drähte mit beidseitigen Augen), Schäkel usw.

Einige Schiffe hatten noch zusätzlich Schwergutbäume, beispielsweise zum Anheben von Lokomotiven (Siehe auch: Schwergutgeschirr).

Hat ein modernes Schiff heute eigene Lade- und Entladeeinrichtungen, so sind es oft komplette Kräne oder Portalkräne wie bei einigen Containerschiffen oder anspruchsvollen Holzfrachtern.

Weblinks

Commons: Beispiele für Ladegeschirr – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • K. Schwitalla, U. Scharnow: Lexikon der Seefahrt. diverse Jahrgänge, transpress VEB Verlag für Verkehrswesen Berlin, ISBN 3-344-00190-6. Seite 319