Landa de Matamoros

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Landa de Matamoros
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Landa de Matamoros
Landa de Matamoros auf der Karte von Querétaro
Koordinaten 21° 11′ 9″ N, 99° 19′ 20″ WKoordinaten: 21° 11′ 9″ N, 99° 19′ 20″ W
Basisdaten
Staat Mexiko
Bundesstaat Querétaro
Municipio Landa de Matamoros
Einwohner 19.929 (2010[1])
Stadtinsignien
Detaildaten
Fläche 384 km2
Bevölkerungsdichte 52 Ew./km2
Höhe 1040 m
Postleitzahl 76360
Zeitzone UTC-6
Landa de Matamoros– Misión de Santa María del Agua de Landa
Landa de Matamoros– Misión de Santa María del Agua de Landa
Landa de Matamoros– Misión de Santa María del Agua de Landa
Misión de San Francisco de Asís del Valle de Tilaco
Misión de San Francisco de Asís del Valle de Tilaco
Misión de San Francisco de Asís del Valle de Tilaco

Landa de Matamoros ist ein Ort mit etwa 3.000 Einwohnern und Hauptort einer Gemeinde (municipio) mit zahllosen Dörfern und Weilern mit insgesamt etwa 20.000 Einwohnern im Norden des mexikanischen Bundesstaats Querétaro. Zur Gemeinde gehören auch der kleine Ort Tilaco und seine Kirche. Das gesamte Gemeindegebiet liegt innerhalb des Biosphärenreservats Sierra Gorda. Die Franziskanermissionen in der Sierra Gorda wurden wegen ihrer historisch-kulturellen Bedeutung im Jahr 2003 von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt.[2]

Lage

Landa de Matamoros liegt in einem Tal der Sierra Gorda im zentralen Hochland Mexikos in einer Höhe von ca. 1000 bis 1100 m ü. d. M.[3] Santiago de Querétaro, die Hauptstadt des Bundesstaats, befindet sich ca. 213 km südwestlich; die sehenswerte Nachbargemeinde Jalpan de Serra liegt nur ca. 20 km westlich. Das Klima ist gemäßigt und für mexikanische Verhältnisse durchaus regenreich.[4]

Bevölkerung und Wirtschaft

Nur noch ein kleiner Teil der zumeist der Stammesgruppe der Chichimeken-Indianer angehörigen Einwohner der Gemeinde spricht die regionale Sprache; auch Nahuatl, die Sprache der aztekischen Eroberer ist selten geworden; Umgangssprache ist meist Spanisch. In den Dörfern der Gemeinde werden Mais, Weizen, Bohnen und Gemüse zur Selbstversorgung angebaut; außerdem gibt es zahlreiche Obstbäume. In den größeren Orten sind mehrere kleine Handwerksbetriebe und Geschäfte entstanden, außerdem spielt der Tourismus eine gewisse Rolle im Wirtschaftsleben der Gemeinde.

Geschichte

Bereits im 2. oder 3. Jahrhundert n. Chr. war die Gegend von den Huasteken besiedelt, die den Zeremonialplatz Tancama erbauten. In vorspanischer Zeit war die Sierra Gorda von Nahuatl sprechenden Pame und Junace-Indianern bewohnt; diese lebten noch teilweise nomadisch und hinterließen keine Steinbauten. Im 15. Jahrhundert eroberten die Azteken die Region, beherrschten sie jedoch nur unvollständig. Nach der spanischen Eroberung des Aztekenreichs kamen in der Mitte des 16. Jahrhunderts Augustinermönche in die abgelegene Gegend; sie blieben jedoch nur kurz. Im 16. Jahrhundert kamen die ersten Mönche des Franziskanerordens. Im 17. Jahrhundert ließen sich Angehörige eines Tarasken-Stammes aus Michoacán hier nieder; sie gelten als die eigentlichen Gründer des Ortes. Wegen der abgelegenen Lage kümmerten sich die Spanier erst im 17. und 18. Jahrhundert verstärkt um die Missionierung der einheimischen Bevölkerung. Es war vor allem der Franziskanermönch Junípero Serra, der in den 50er und 60er Jahren des 18. Jahrhunderts mit großem Eifer die Missionierung vorantrieb und wesentliche Anregungen zu Bau der neuen Kirche gab. Im Jahr 1919 wurde der alte Ortsname Agua(s) de Landa in Landa de Matamoros umgewandelt – eine Erinnerung an den Priester und Unabhängigkeitskämpfer Mariano Matamoros, der in den Jahren 1807/08 in der Gegend gelebt und gewirkt hatte.

Sehenswürdigkeiten

  • Die heutige Pfarrkirche Santa María del Agua de Landa war seit ihrer Erbauung in den Jahren 1761 bis 1764 (nach anderen Angaben 1760 bis 1768 oder sogar erst 1774) die Klosterkirche einer bedeutenden Franziskanermission. Der an den Ecken verstärkte Turm trägt zwei Glockengeschosse mit Pilastern (unten) bzw. gedrehten Säulen (oben) im spätbarocken Stil des Churriguerismus. Die eigentliche Fassade der Kirche ist durch horizontale, aber gebrochene Gesimse bzw. durch vier seitliche Pilasterreihen gegliedert; zwischen den Pilasterreihen befinden sich Nischen mit Heiligenfiguren. Links des achteckigen Mittelfensters befindet sich eine weitere Darstellung des schon aus Jalpan de Serra bekannten Motivs zweier erhobener und an ein Kreuz genagelter Arme. Das Giebelfeld wird bekrönt durch vasenähnliche Schmuckmotive. Rechts neben der Kirchenfassade befindet sich eine Capilla abierta. Das Kirchenschiff ist weitgehend schmucklos gestaltet; über dem Joch vor der flach schließenden Apsis befindet sich eine Kuppel auf oktogonalem und belichtenden Tambour.

Umgebung

  • Die ebenfalls in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaute Fassade der ca. 21 km östlich gelegenen Kirche der Misión de San Francisco de Asís del Valle de Tilaco ist ein weiteres architektonisches Schmuckstück der Region. Auch hier sind die Ecken des Turmes verstärkt; das untere Glockengeschoss hat einen quadratischen Grundriss, die beiden Obergeschosse sind oktogonal. Der 3-geschossige Mittelteil der Fassade ist durch jeweils doppelte seitliche Pilasterreihen im churrigueresken Stil gegliedert; in den dazwischen liegenden Nischen stehen Heiligenfiguren. Über dem strahlenförmig gewölbten Portal befindet sich das übliche Motiv zweier erhobener Arme mit ans Kreuz genagelten Händen. Das Kirchenschiff ist schmucklos gestaltet. Seitlich der Kirche befindet sich eine einbogige Capilla abierta, in der Mitte des riesigen Platzes vor der Kirche befindet sich ein schmiedeeisernes Kreuz auf einem abgetreppten oktogonalen Sockel mit aufsitzendem steinernen Griffständer.

Weblinks

Commons: Landa de Matamoros – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landa der Matamoros – Census 2010
  2. Vorlage:Welterbe
  3. Landa de Matamoros – Karte mit Höhenangaben
  4. Landa de Matamoros – Klimatabellen