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Löwenohren

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Löwenohren

Kleinblättriges Löwenohr (Leonotis nepetifolia)

Systematik
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
Unterfamilie: Lamioideae
Gattung: Löwenohren
Wissenschaftlicher Name
Leonotis
(Pers.) R.Br.

Löwenohr (Leonotis), auch Löwenschwanz genannt, ist eine Pflanzengattung in der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae).

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Illustration von Leonotis ocymifolia
Afrikanisches Löwenohr (Leonotis leonurus)
Leonotis nepetifolia, Ausschnitt eines Blütenstandes mit zygomorphen Blüten und behaarten, orangefarbenen Blütenkronen und grünen Blütenkelchen mit spitzen Kelchzähnen
Leonotis ocymifolia

Erscheinungsbild und Blätter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leonotis-Arten wachsen als einjährige bis immergrüne, ausdauernde krautige Pflanzen oder Halbsträucher, die Wuchshöhen von meist 0,6 bis 2, selten bis zu 5 Metern erreichen. Sie enthalten ätherische Öle und duften dadurch aromatisch. Die meisten Pflanzenteile sind behaart. Junge Stängel sind meist vierkantig.

Die gegenständigen Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die einfachen Blattspreiten sind flach und eiförmig bis lanzettlich. Der Blattrand kann ganz, gekerbt oder gesägt sein. Nebenblätter fehlen.

Blütenstände, Blüten und Früchte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gesamtblütenstand setzt sich aus mehreren (drei bis elf), achselständigen, voneinander entfernt am Stängel angeordneten, dichten, vielblütigen, fast kugeligen Scheinquirlen zusammen. Die Tragblätter sind laubblattartig und die Deckblätter sind länglich, oft mit einer dornigen Spitze. Es sind Blütenstiele vorhanden.

Die auffälligen, zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind röhrig verwachsen und die Kelchröhre endet in acht bis zehn Kelchzähnen, oft mit einer dornigen Spitze. Die fünf leuchtend orangefarbenen bis weißen Kronblätter sind zu einer gebogenen Kronröhre verwachsen, die zweilippig endet. Die Oberlippe ist dicht behaart. Die Unterlippe ist dreilappig. Es ist ein Kreis mit vier fertilen Staubblättern vorhanden; das untere Paar ist deutlich länger. Zwei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen, der oft durch eine „Falsche Scheidewand“ in vier Kammern geteilt ist. Der Griffel endet in einer kleinen, zweilappigen Narbe.

Die Klausenfrüchte zerfallen in selten nur zwei, meist vier Klausen.

Systematik und Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Erstveröffentlichung erfolgte 1807 als Untergattung Phlomis subg. Leonotis Pers. durch Christian Hendrik Persoon in Synopsis Plantarum, 2, 1, Seite 127. Den Rang einer Gattung hat Leonotis 1810 durch Robert Brown in Prodromus Florae Novae Hollandiae, Seite 504 erhalten.[1] Der botanische Gattungsname Leonotis ist von den griechischen Wörtern leon, leontos für Löwe und otos für Ohr abgeleitet und bezieht sich auf die Form der Blütenkrone. Synonyme für Leonotis (Pers.) R.Br. sind: Leonurus Mill. nom. illeg., Hemisodon Raf.[2]

Leonotis ist in dem Umfang von 2003 nicht monophyletisch, es könnte sein, dass ihre Arten in eine dann artenreiche Gattung Leucas R.Br. gestellt werden.

Alle Leonotis-Arten sind im tropischen bis südlichen Afrika beheimatet. Eine Ausnahme bildet die Art Leonotis nepetifolia, die zusätzlich in Südindien und in der Neuen Welt anzutreffen ist; in Australien gilt diese Art als invasive Pflanze.

Es gibt etwa neun (30 bis 40) Leonotis-Arten:[2][3]

Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einige Arten und ihre Sorten werden als Zierpflanzen verwendet.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Leonotis bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 5. Januar 2018.
  2. a b c d e f g h i j k Leonotis. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 5. Januar 2018..
  3. Leonotis im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 18. Dezember 2014.
  4. Leonotis nepetifolia bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • M. Iwarsson, Y. Harvey: Monograph of the genus Leonotis (Pers.) R.Br. (Lamiaceae). In: Kew Bulletin, Volume 58, 2003, S. 597–645.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Löwenohr (Leonotis) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien