Lokalismus (Medizingeschichte)

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Lokalismus bezeichnet in der Medizingeschichte eine Phase zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als sich die Forschung auf lokale Veränderungen in bestimmten Organen als Krankheitsursache konzentrierte.[1] Besonders die Entwicklung der Zellularpathologie gilt als Durchbruch des pathologisch-anatomischen Gedankens, der die wissenschaftlich begründete Medizin und insbesondere die Chirurgie beförderte.

Eine andere Bedeutung hat der Begriff in der Epidemiologie: Als Lokalisten wurden hier Epidemiologen bezeichnet, die der Bodenbeschaffenheit besondere Bedeutung für die Verbreitung von Infektionskrankheiten beilegten.[2] Ein prominenter Vertreter war Max von Pettenkofer.[3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ilsemarie Walter: Zur Entwicklung der medizinischen Spezialisierung im Frankreich des 19. Jahrhunderts (Seminararbeit 1999)
  2. Otto Dornblüth: Klinisches Wörterbuch (13./14. Auflage) 1927
  3. Gregor Raschke: Die Choleratheorie Max von Pettenkofers im Kreuzfeuer der Kritik – Die Choleradiskussion und ihre Teilnehmer. Medizin. Diss. München 2007