Ludwig Martin Rade

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Ludwig Martin Rade

Ludwig Martin Rade (* 16. August 1939 in Dresden) ist ein deutscher Ingenieur sowie Politiker (FDP) und ehemaliges Mitglied des Sächsischen Landtages.

Leben

Ludwig Martin Rade besuchte die Oberschule und absolvierte sein Abitur in Meißen. Später studierte er Elektrotechnik an der TH beziehungsweise TU Dresden mit dem Diplom-Abschluss der Fakultät Elektrotechnik im Jahr 1964. Zwischen 1964 und 1989 folgten Arbeiten auf dem Gebiet der Automatisierungstechnik in der Feuerfest-Keramik und der Metallurgie. Von 1990 bis 1991 war er Amtsleiter im Landratsamt Meißen für das Recht- und Ordnungsamt. Von 1995 bis 2001 war Ludwig Martin Rade ständiger Vertreter des Amtsleiters im Sächsischen Straßenbauamt Meißen.

Rade ist evangelisch, verheiratet und hat zwei Kinder.

Politik

Zwischen 1970 und 1974 war er Kreisvorstandsmitglied der LDPD sowie von 1974 bis 1989 stellvertretender Kreisvorsitzender. Ludwig Martin Rade war dann 1989/1990 ein Jahr als Kreissekretär hauptamtlich bei der LDPD und ab Februar 1990 bis Oktober 1994 stellvertretender Landesvorsitzender der FDP. Rade war außerdem von 1991 bis 1995 Mitglied des Bundesvorstandes der FDP.[1]

Im Oktober 1990 wurde Rade über die Landesliste der FDP Sachsen in den Sächsischen Landtag gewählt, dem er für eine Wahlperiode bis 1994 angehörte. Dort war er Mitglied im Sonderausschuss zur Untersuchung von Amts- und Machtmissbrauch infolge der SED-Herrschaft und Sprecher (Vorsitzender) des Bewertungsausschusses zur Überprüfung der Abgeordneten des Sächsischen Landtages und der Staatsregierung auf eine mögliche Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Ministerium für Staatssicherheit der DDR.[2] Weiterhin war er Mitglied des Innenausschusses, im Untersuchungsausschuss Arbeitsfähigkeit des Sächsischen Landtages und im Bau- und Verkehrsausschuss.

In den Jahren 1993 und 1994 war Rade Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion. Im Jahr 1991 gründete er die Wilhelm-Külz-Stiftung, deren Verwaltungsratsvorsitzender er bis 2010 war.[3]

Ludwig Martin Rade wurde im Rahmen seiner Tätigkeit als stellvertretender Fraktionsvorsitzender im Sächsischen Landtag 1993 mit drei weiteren Liberaldemokraten als "Blockflöte" tituliert. In Folge dessen prägte er den Ausdruck: "Lieber eine Blockflöte als eine Arschgeige".[4]

Außerdem war er 1990/1991 und von 2004 bis 2009 im Stadtrat Meißen [5] und von 1995 bis 2004 sowie von 2008 - 2014 Fraktionsvorsitzender der FDP-Fraktion im Kreistag Meißen.

Von 1997 - 2002 war Ludwig Martin Rade Mitglied des Beirates beim Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR. [6]

Von 2007 bis 2014 war Rade Mitglied des Verwaltungsrates der Sparkasse Meißen.

Ehrenamt

Von 1991 bis 1993 war Rade Mitglied im Aufsichtsrat der Sächsischen Winzergenossenschaft Meißen e. V.

Ehrungen

Am 15. Mai 2010 wurde ihm von Landtagspräsident Matthias Rößler für seinen Einsatz bei dem Neuaufbau der parlamentarischen Demokratie in Sachsen die Sächsische Verfassungsmedaille verliehen.[7][8]

Am 9. April 2016 erhielt er von der Wilhelm-Külz-Stiftung die Ehrenmedaille für besondere Verdienste um den Sächsischen Liberalismus.[9]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Biographisches in der Broschüre "Wanderweg der Deutschen Einheit"
  2. Zwischenbericht der Bewertungskommission des Sonderausschusses zur Untersuchung von Amts- und Machtmißbrauch infolge der SED-Herrschaft
  3. Die Geschichte der FDP Sachen
  4. "Der Spiegel Special 1/94 - Wahljahr '94" Schritte zum schlanken Staat Das Land Sachsen unter der Regentschaft seines "Königs" Biedenkopf
  5. Vielen Dank für Ihr Vertrauen. Aktuelle Informationen der FDP Meißen. 9. Juni 2009
  6. Plenarprotokoll der 187. Sitzung des Deutschen Bundestages
  7. Rößler verleiht Sächsische Verfassungsmedaille, abgerufen am 15. Mai 2010
  8. Pressemitteilung vom 15. Mai 2010: Sächsische Verfassungsmedaille verliehen, abgerufen am 17. Mai 2010
  9. Ludwig Martin Rade erhält die Wilhelm-Külz-Ehrenmedaille, abgerufen am 17. Oktober 2016