Luftführung

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Die Luftführung beschreibt in der Lüftungstechnik den Strömungsweg der Luft durch den Aufenthaltsbereich des Raumes. Dabei wird zwischen Verdrängungslüftung und Verdünnungslüftung unterschieden. Maßgebend für Ausbildung der Lüftungsart sind Art und Anordnung der Luftdurchlässe im Raum. Die Luftführung hat starken Einfluss auf den Energieverbrauch (Strom, Wärme, Kälte) und Behaglichkeit einer Lüftungs- bzw. Klimaanlage. Die Verdrängungsströmung wird vorwiegend in Bereichen eingesetzt, an die besondere Anforderungen an Sicherheit oder Hygiene besteht, z. B. Labore, OP-Räume, Reinräume. Ansonsten kommt als Kompromiss zwischen einfacherer Bauweise und gestalterischen Ansprüchen der Architekten überwiegend die Verdünnungsströmung zum Einsatz.

Verdrängungslüftung

Ziel der Verdrängungslüftung ist es, mit der frischen Außenluft impuls- und turbulenzarm die vorhandene Raumluft mit ihren Schadstoffen als Pfropfen hinaus zu schieben und zu ersetzen. Die Verdrängungsströmung ist die energieeffizienteste und gleichzeitig wirksamste Lüftungsart. Natürliche freie Konvektion durch Heiz- oder Kühlflächen (Menschen, Fenster etc.) wird entweder verstärkend genutzt oder durch die Hauptströmung überlagert. Je nach Thermiksituation, Schadstoffanhäufungen, Hygieneanforderung und Komfortansprüche stehen verschiedene Arten der Verdrängungslüftung zur Verfügung. Eine Besonderheit stellt die Quelllüftung dar. Speziell in Räumen mit Kühllast wird frische Außenluft mit geringer Untertemperatur im Bodenbereich eingelassen. Nur auf Grund der Wärmequellen (Mensch, Gerät etc.) steigt diese frische Luft durch Auftrieb nach oben und garantiert dabei lokal immer optimale Luftversorgung.

Luftführung bei Verdrängungsströmung

Verdünnungslüftung

Die Verdünnungslüftung wird auch Mischlüftung genannt. Durch die Erzeugung von turbulenten Luftströmungen wird die Raumluft mit der frischen Außenluft vermischt (Luftinduktion) um Schadstoffe zu verdünnen. Die Luft wird nicht großflächig, sondern punktuell und mit höherer Einblasgeschwindigkeit (impulsbehaftet) eingeblasen, um die nötige Luftinduktion zu erreichen. Die Einblasgeschwindigkeit liegt üblicherweise bei 2 bis 5 m/s, in sehr großen Räumen auch bis zu 15 m/s [1].

Der Luftmehrbedarf zur Erreichung einer äquivalenten Lüftungseffizienz und der erforderliche hohe Vordruck der Luftauslässe geht mit erhöhtem Stromverbrauch der Ventilatoren einher. Die Verdünnungslüftung sorgt durch die notwendige hohe Induktion dafür, dass der komplette Raum gut durchmischt ist. Das sich nicht einstellende Klima- oder Schadstoffgefälle ist dafür verantwortlich, dass außerhalb der Aufenthaltszone liegende Bereiche unnötigerweise belüftet, beheizt oder gekühlt werden müssen, z. B. Luftbereich unter der Decke.

Luftführung bei Verdünnungsströmung

Literatur

  • Herrmann Recknagel, Eberhard Sprenger, Ernst-Rudolf Schramek (Hrsg.): Taschenbuch für Heizung und Klimatechnik. Einschl. Warmwasser- und Kältetechnik. 75. Auflage. Oldenbourg, München 2011, ISBN 978-3-8356-3200-4.
  • Bernd M. Hanel: Raumluftströmung. 2., durchgesehene Auflage. C.F. Müller, Heidelberg 1996, ISBN 3-7880-7557-0.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ausführungen über Luftdurchlässe bei Bosy-online.de, abgerufen im März 2015