Magische Säure

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Magische Säure[1] ist eine Mischung aus der Supersäure Fluorsulfonsäure (HSO3F) und der Lewis-Säure Antimon(V)-fluorid (SbF5). Durch die Kombination einer Brønsted-Säure mit einer Lewis-Säure erreicht man eine besonders hohe Säurestärke[2] (bis zu H0 ≈ −27 auf der Hammettschen Aciditätsskala):

Die Bezeichnung magic acid stammt von Joachim Lukas, einem deutschen Post-Doktoranden in der Gruppe von George A. Olah. Lukas brachte nach einer Weihnachtsfeier ein Stück einer Kerze in magische Säure und erhielt dabei eine klare Lösung. Die Besonderheit dieses Vorgangs liegt darin, dass Paraffin, das aus gesättigten Kohlenwasserstoffen besteht, sich von „normalen“ Säuren (Salzsäure, Schwefelsäure, etc.) weder auflösen noch zerstören lässt. NMR-spektroskopische Untersuchungen legten die Bildung des tertiär-Butyl-Kations nahe. Ned Arnett erwähnte die Bezeichnung magic acid zum ersten Mal in der chemischen Literatur.

Ein ehemaliger Doktorand von Olah, J. Svoboda, gründete die Firma Cationics, die die Namensrechte für Magic Acid erwarb.[1]

Einzelnachweise

  1. a b G. A. Olah, My search for carbocations and their role in chemistry. (PDF-Datei; 2,26 MB), Nobel Lecture in Chemistry, 1994.
  2. G. A. Olah, M. B. Comisarow, C. A. Cupas, C. U. Pittman, Jr., J. Am. Chem. Soc., 1965, 87, 2997; doi:10.1021/ja01091a033.