Maison de la Radio

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. Februar 2016 um 08:30 Uhr durch HRoestTypo (Diskussion | Beiträge) (Tippfehler entfernt: Regiesseurs => Regisseurs). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Das Maison de la Radio

Das Maison de la Radio (Funkhaus) ist ein Gebäude im 16. Arrondissement von Paris, an der Avenue du Président Kennedy, direkt am rechten Seine-Ufer. Es wurde von dem Architekten Henry Bernard entworfen und beherbergt seit 1975 den öffentlichen Hörfunksender Radio France.

Geschichte

Das Bauwerk wurde offiziell am 14. Dezember 1963 vom damaligen französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle und seinem Kulturminister André Malraux eröffnet. Es hatte die Aufgabe, die bisher quer über Paris verstreuten (staatlichen) Hörfunk- und Fernsehproduktionsstätten unter einem Dach zusammenzuführen. So wurde es zunächst Sitz der nach dem Vorbild der BBC gegründeten ORTF, ab 1975 von Radio France.

Das Maison de la Radio besteht aus einem 500 Meter langen Gebäudering, der um einen Zentralbau samt einem 68 Meter hohen Turm gruppiert ist. Der Grundriss inspirierte die älteren Logos von Radio France. Das Gebäude wurde zum Vorbild für ähnliche Rundfunkbauten in Europa, etwa die zwischen 1968 und 1972 entstandenen ORF-Landesstudios in Österreich. Im Mittelpunkt steht die Zweckmäßigkeit, vor allem aber sollte das Haus ein „Freund des Tons“ und ein „Feind des Lärms“ sein.[1] Deshalb wurden die Studios in das Zentrum des Komplexes verlagert, um sie gegen den von außen eindringenden Lärm zu schützen. Im rechteckigen Turm, der nach den ursprünglichen Entwürfen eine Höhe von 100 Metern erreichen sollte, aber nach städteplanerischen Bedenken gekürzt wurde, sind die Archivräume untergebracht.

Am 31. Oktober 2014 kam es zu einem Vorfall. Aus den oberen Etagen des Maison de la Radio in der französischen Hauptstadt drang dichter Rauch, auch Flammen waren zu sehen. Das Gebäude wurde infolge der Geschehnisse evakuiert.

Orgel

Die große Orgel im großen Sendesaal von Radio France wurde 2013 von dem Orgelbauer Gerhard Grenzing (Barcelona) erbaut. Das Instrument hat 100 Register auf 6 Manualwerken, spielbar auf vier Manualen und Pedal.[2]

I Grand Orgue C–c4
Montre 16'
Bourdon 16'
Montre 8'
Suavial 8'
Flûte harm. 8'
Bourdon à chém. 8'
Grosse Quinte 51/3'
Prestant 4'
Fl. Conique 4'
Grosse Tierce 31/5'
Quinte 22/3'
Doublette 2'
Sesquialtera II 22/3'
Octaves III-IV
Quintes II-III
Cymbale III-IV
Grand Cornet II-V
Trompete 16'
Trompete 8'
II Positif expressif C–c4
Quintaton 16'
Principal 8'
Salicional 8'
Meditation 8'
Bourdon 8'
Prestant 4'
Flûte douce 4'
Nasard 22/3'
Doublette 2'
Tierce 13/5'
Septime 11/7'
Larigot 11/3'
Sifflet 1'
Mixture IV
Basson 16'
Trompette 8'
Clarinette 8'
Tremblant
III Récit expressif C–c4
Bourdon 16'
Principal 16'
Gambe 16'
Principal 8'
Gambe 8'
Voix Céleste 8'
Cor de nuit 8'
Flûte harm. 8'
Octave 4
Fl. Octaviante 4
Nazard 22/3'
Octavin 2'
Plein jeu IV
Tierce 13/5'
Bombarde 16'
Hautbois 8'
Tr.Harmonique 8'
Voix humaine 8'
Clairon 4'
Tremblant
IV Solo expressif C–c4
Choeur de cordes 8'
Voix Céleste 8'
Flûte traversière 8'
Choeur de cordes 4'
FlûteTraversière 4'
Flûte 2'
Cor Anglais 8'


Hochdruckwerk C–c4
Flûte 8'
Flute 4
Tuba 16'
Tuba 8'
Tuba 4'


Chamades C–c4
Chamade 16'
Chamade 8'
Chamade 8'
Pédale C–c4
Bourdon 32'
Principal 16'
Soubasse 16'
Contrebasse 16'
Principal 16'
Bourdon 16'
Quinte 102/3'
Principal 8'
Bourdon 8'
Violoncelle 8'
Flute 8'
Tierce Imperial 62/5'
Quinte 51/3'
Octave 4'
Grosse Tierce 31/5'
Posaune 32'
Posaune 16'
Basson 16'
Basson 8'
Trompete 8'
Clairon 4'
Chamade 8'
Chamade 4'
  • Koppeln:
    • Normalkoppeln: III/II, IV/II, IV/III, I/P, II/P, III/P, IV/P
    • Suboktavkoppeln: I/I, II/I, II/II, III/I, III/II, III/III, IV/I
    • Superoktavkoppeln: I/P, II/P, III/P, IV/P
    • Pedal an Manualwerke: P/I, P/II, P/III, P/IV
    • Hochdruckwerk-Koppeln: an I, II, III, IV und P
    • Chamaden-Koppeln: an I, II, III und IV

Film

2013 erschien die Dokumentation La Maison de la Radio des französischen Regisseurs Nicolas Philibert, die sich mit der Arbeit der Menschen in diesem Gebäude und seiner besonderen Architektur beschäftigt.[3]

Einzelnachweise

  1. Bernard Champigneulle: Paris (München 1980), Seite 286.
  2. Nähere Informationen zur Orgel
  3. La Maison de la Radio

Weblinks

Commons: Das Maison de la Radio – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 48° 51′ 9,2″ N, 2° 16′ 40,9″ O