Manegold der Ältere

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Manegold der Ältere (* um 1034/43; † kurz vor Sommer 1094) war von 1070/1075 bis gegen 1094 Pfalzgraf in Schwaben. Er war verheiratet mit Adelheid (* um 1040/45; † nach etwa 1090).

Leben und Wirken

Manegold und Adelheid sind 1125 Stifter des Klosters Langenau, das 1143 nach Anhausen an der Brenz verlegt wurde.[1]

Nach Bühler und Schwennicke war Adelheid eine Tochter und Manegold als Mitglieder der Adalberte bzw. Hupaldinger (Vorfahren der Grafen von Dillingen)[2] ein Schwiegersohn Friedrichs von Büren (siehe Literatur).

Decker-Hauff reiht Manegold (nach dem angeblichen Lorcher Translationsverzeichnis) als ältesten Sohn Friedrichs von Büren ein, des Sohnes des Pfalzgrafen Friedrich. Jedoch stehen Decker-Hauffs Arbeiten zum Kloster Lorch und der frühen Staufer in der Kritik der Forschung, die auf den Vorwurf der Quellenfälschung hinausläuft (siehe: Konrad III.). Insofern ist auch schwer zu beurteilen, ob seiner Hauptbegründung, es sei damals 1.) häufiger ein Brüderpaar Manegold und Ludwig in anderen Teilen Schwabens nachweisbar (vor allem Manegold und Ludwig von Sigmaringen), 2.) dieser Ludwig sei als Bruder Herzog Friedrichs gesichert, 3.) diese Brüder könnten in den fraglichen Gebieten aus dem Erbe ihrer Urgroßmutter Besitz haben, wirklich vertrauenswürdig ist.

Manegold wird erstmals im Jahre 1070 in einer Urkunde des Mainzer Erzbischofs Sigfried für das Mainzer Kloster St. Jakob als Pfalzgraf bezeichnet. Fünf Jahre später erscheint er erneut in einer Urkunde Kaiser Heinrichs IV. für das Kloster Cluny, zusammen mit dem bayerischen und dem rheinischen Pfalzgrafen. Während des Investiturstreits schlug sich Pfalzgraf Manegold auf die Seite der Fürstenopposition und die Anhänger des Papstes.[3]


Decker-Hauff und Bühler geben als Nachkommen an:

  • Manegold der Jüngere, Pfalzgraf in Schwaben 1112-25, * um 1065, † nach 1143[4]
  • Adalbert von Lauterburg, Pfalzgraf in Schwaben 1125-46, * um 1070, † nach 1146
  • Ulrich, * um 1070/75, † nach 1143, Mitstifter von Kloster Anhausen an der Brenz
  • Walter, Bischof von Augsburg, * um 1075/80, † 1153

Einzelnachweise

  1. Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg 1, Augsburg 1985, S. 300f, Nr. 506
  2. Layer, Adolf, Die Grafen von Dillingen, in: Jahrbuch des Historischen Vereins von Dillingen 75, 1973, S. 46-67, hier: S. 52 u. 54f
  3. Layer, Adolf, Die Grafen von Dillingen, in: Jahrbuch des Historischen Vereins von Dillingen 75, 1973, S. 46-67, hier: S. 54f
  4. Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg 1, Augsburg 1985, S. 300, Nr. 506

Literatur

  • Heinz Bühler: Zur Geschichte der frühen Staufer. Herkunft und sozialer Rang und unbekannte Staufer. In: Hohenstaufen. Veröffentlichungen des Geschichts- und Altertumsvereins Göppingen, Bd. 10 (1977), S. 1–43, ISSN 0724-0503 (auch als Sonderdruck vorhanden).
  • Heinz Bühler: Zur Geschichte des Albuchs. In: Ders.: Adel, Klöster und Burgherren im alten Herzogtum Schwaben. Gesammelte Aufsätze. Verlag Konrad, Weissenhorn 1996, ISBN 3-87437-390-8.
  • Adolf Layer: Die Grafen von Dillingen. In: Jahrbuch des Historischen Vereins von Dillingen, Bd. 75 (1973), S. 46-67.
  • Detlev Schwennicke (Hrsg.): Europäische Stammtafeln/N.F., Bd. 12: Schwaben. Klostermann, Frankfurt/M. 1992, Tafel 46B, ISBN 3-465-02731-0.
  • Hansmartin Decker-Hauff: Das Staufische Haus. In: Reiner Hausherr (Hrsg.): Die Zeit der Staufer. Geschichte, Kunst, Kultur, Band 3. Cantz, Stuttgart 1977 (Katalog der gleichnamigen Ausstellung, Landesmuseum Württemberg, 25. März bis 5. Juni 1977).

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