Mangonel

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Modell einer Mangonel mit einer Geschossschale

Die Mangonel war eine manövrierbare mittelalterliche Wurf- bzw. Katapultmaschine.

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wort Mangonel kommt aus dem Altgriechischen manganon und bedeutet in etwa „Werkzeug/Maschine des Krieges“.[1]

Benutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Französische Soldaten mit einer Mangonel in einem Schützengraben

Sie funktionierte wie ein einarmiges Torsionsgeschütz, was bedeutet, dass ihre Energie sich in den verdrehten Seilen im unteren Bereich der Maschine speicherte. Der Wurfarm wurde mittels einer Seilwinde nach hinten gezogen und gespannt. In die Geschossschale am Ende des Armes wurden meist kleinere Felsbrocken oder brennbare Materialien, wie heiße Tonkugeln, mit Griechischem Feuer gefüllte Gefäße etc. gelegt. Der Aufbau ähnelt dem schon früher eingesetzten Onager („Wilder Esel“). Es gab sie sowohl mit Schleuderseil, als auch mit einem Löffel als Geschossschale. In Variationen wurde sie auch noch im Ersten Weltkrieg zum Werfen von Handgranaten genutzt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelalterliche Darstellung einer Mangonel innerhalb einer Burg

Die Mangonel war im frühen Mittelalter als Katapult gebräuchlich. Sie war eine kleinere Artilleriewaffe, vor allem um weniger stark befestigte Siedlungen anzugreifen oder sie mit brennbaren Materialien in Brand zu stecken. Bei Angriffen auf eine Feste war sie vor allem wegen ihrer Manövrierbarkeit und ihrer im Vergleich zum Trebuchet hohen Mobilität gefragt. Allerdings war die Präzision des Geschosses kleiner als bei einem Trebuchet oder einer Balliste. Die Mangonel wurde seit der Erfindung des Schießpulvers seltener eingesetzt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Renaud Beffeyte: Les Machines de guerre au moyen âge. „Ouest-France“, Rennes 2000, ISBN 2-7373-2713-X.
  • Marin Brice: Burgen und Wehranlagen. Von der Antike bis Ende des 20. Jahrhunderts. Weltbild-Verlag, Augsburg 1991, ISBN 3-89350-351-X.
  • W. Gohlke: Das Geschützwesen des Altertums und des Mittelalters, in Band 6 (1912–1914) der Zeitschrift fuer historische Waffenkunde, Verlag: Verein für historische Waffenkunde, Dresden, 1915, Seiten 12 bis 22. (online-Digitalisat)
  • Peter Purton: The myth of the mangonel: Torsion artillery in the Middle Ages. In: Arms & Armour Vol. 3, Nr. 1, ISSN 1741-6124, 2006, S. 79–90, doi:10.1179/174962606X99155.
  • David Stevenson: Der Erste Weltkrieg. 1914–1918. Artemis und Winkler, Düsseldorf 2006, ISBN 3-538-07214-0.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiktionary: Mangonel – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hegesippus 4, 20 und Augustinus Brief 8