Mark Matwejewitsch Antokolski

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Mark Matwejewitsch Antokolski (russisch Марк Матвеевич Антокольский, eigentlich Mordechai Matissowitsch Antokolski; * 21. Oktober/2. November 1843 in Vilnius; † 1902 in Frankfurt am Main) war ein russischer Bildhauer.

Denkmal Peters des Großen in Taganrog. Bildhauer: Mark Antokolski

Leben

Als Sohn streng gläubiger und armer Juden in Vilnius aufgewachsen (Antokol ist ein Stadtteil von Vilnius), hatte der kleine Mark Antokolski viele Widerstände seiner Eltern zu überwinden, als er begann, mit seinem bildnerischen Talent Menschen und Tiere zu malen. Durch die Fürsprache der Gattin des damaligen russischen Gouverneurs in Vilnius, A. Nasimowa, kam er an die Kunstakademie Vilnius. Sein erstes bekanntes Werk als Bildhauer war die Holzfigur des "Jüdischen Schneiders" (1864). Mit der Skulptur "Iwan der Schreckliche" wurde er 1870 in Russland berühmt, Zar Alexander II. erwarb sie für die damals beträchtliche Summe von 8.000 Rubel. Im folgenden Jahr wurde er dafür zum "Akademik" ernannt und tritt nach der Beendigung seines Studiums eine ausführliche Reise nach Rom und Paris an. In der Folgezeit avanciert er in Sankt Petersburg zu einem der gefragtesten Bildhauer. 1878 stellt er seine Werke auf der Weltausstellung in Paris aus. 1880 wird er zum Professor ernannt.

Neben seiner Tätigkeit als Bildhauer tritt er auch als Schriftsteller in Erscheinung, schreibt zahlreiche Beiträge für Kunstzeitschriften und kurz vor seinem Tod das Buch "Ben Isaak", das das jüdische Leben im Vilnius seiner Kindheit schildert. Antokolski selbst, der noch mit Jiddisch aufgewachsen war, hatte sich im Verlauf seines Lebens vollkommen an die russische Kultur assimiliert und wird heute in Russland als einer der großen russischen Bildhauer betrachtet.

Nach seinem Tod in Frankfurt am Main wurde er nach St. Petersburg überführt und auf dem Preobraschenski-Friedhof beerdigt.

Weblink

Commons: Category:Mark Antokolski – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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