Martinimarkt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. Dezember 2015 um 18:41 Uhr durch Wheeke (Diskussion | Beiträge) (HC: Ergänze Kategorie:Martin von Tours als Namensgeber). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Martinimarkt oder auch Martinsmarkt ist ein im gesamten deutschen Sprachraum verbreiteter Jahrmarkt, der um den 11. November (Martinstag) stattfindet. Martinimärkte gehen auf das mittelalterliche Marktrecht zurück; so ist zum Beispiel der Martinimarkt in Tann im Jahre 1481 dokumentiert.

Der Festtag des heiligen Martin von Tours markiert den Beginn des bäuerlichen Jahreslaufs, an diesem Tag wurden Zinsen und Zehnten fällig, außerdem wurden Verträge gekündigt und neugeschlossen. An diesem Tag hat man sich häufig von „unnützen Essern“ getrennt, Schweine und Gänse wurden geschlachtet und Knechte und Mägde gekündigt und ausgezahlt, aber auch neu eingestellt und bekamen dann ein Handgeld. Für viele stellungslose Bedienstete begann nun eine harte Zeit. Nicht von ungefähr betont die Kirche, dass der heilige Martin ein mildtätig Gebender war. Vielerorts war es Brauch, dass Kinder von Haus zu Haus ziehen und um Gaben bitten.

Am Martinstag war also in vieler Hinsicht Zahltag. Dieser Tag wurde von der ländlichen Bevölkerung genutzt, um sich vor dem Wintereinbruch mit den Dingen des täglichen Bedarfs wie Wäsche, Schuhe und Werkzeug einzudecken oder Produkte und Waren zu verkaufen. Heutzutage ist der Martinimarkt in vielen Städten ein Volksfest.

Literatur

  • Martin Happ: Alte und neue Bilder vom Heiligen Martin, Brauchtum und Gebrauch seit dem 19. Jahrhundert, Böhlau, Köln 2006 ISBN 3-412-05706-1

Weblinks

Wiktionary: Martinimarkt – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen