Marus

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Marus war im 5. Jahrhundert Bischof von Trier und wird als Heiliger verehrt.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marus war einer der ersten Bischöfe nach dem Ende der römischen Zeit. Der Zeitraum seines Episkopats ist unbekannt. Es lag um 480/490. Der weitgehend fehlende Niederschlag seiner Person und anderer Trierer Bischöfe Ende des 5. und Anfang des 6. Jahrhunderts in zeitgenössischen Quellen spricht für eine relativ geringe (politische) Bedeutung der Trierer Kirche in dieser Zeit.[1]

Marus soll die beschädigte Marienkirche (später St. Paulin) wieder renoviert haben. Diese Tätigkeit spricht dafür, dass sich die Trierer Kirche nach der Umbruchszeit der beginnenden fränkischen Herrschaft allmählich zu erholen begann. Er soll der Kirche auch das Marienpatrozinium übertragen haben.[2] Dort ist er auch begraben.

Nachleben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein Grab lag im Chor des südlichen Seitenschiffes der alten romanischen Kirche. Ein Altar auch zu seinen Ehren wurde 1148 geweiht. Eine erste Abbildung findet sich im Egbert-Psalter des 10. Jahrhunderts.

Er wurde als Heiliger verehrt. Die Verehrung ist seit dem 10. Jahrhundert belegt. Er wurde besonders bei Arthritiserkrankungen angerufen. Dazu existieren Berichte von wundersamen Heilungen. Der Boden vor seinem Grab soll bereits in der frühen Neuzeit durch die Knie der Hilfesuchenden abgerieben gewesen sein. Verschiedene Reliquien des Heiligen wurden an andere Kirchen und Personen abgegeben. Eine gewisse Verbreitung hatte seine Verehrung in Lothringen. Sein Gedenktag ist der 26. Januar.

Die verbliebenen Überreste wurden wegen der Kriegsgefahr im 17. Jahrhundert vorübergehend in Sicherheit gebracht. Vor der Zerstörung der Kirche 1674 wurden sie erneut in die Stadt gebracht. Heute sind sie wieder in St. Paulin.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Franz-Josef Heyen: Das Stift St. Paulin vor Trier. Berlin, New York, 1972 (Germania Sacra NF 6, 1), v. a. S. 290–291
  • Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 296–297. Digitalisat

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hans Hubert Anton: Die Trierer Kirche und das nördliche Gallien in spätrömischer und fränkischer Zeit. In: Hartmut Atsma (Hrsg.): La Neustrie. Les pays au nord de la Loire de 650 à 850, colloque historique international (= Beihefte der Francia. 16,2). Bd. 2, Thorbecke, Sigmaringen 1989, S. 53–73, hier: S. 61 (Digitalisat)
  2. Hans Hubert Anton: Trier im frühen Mittelalter. Paderborn u. a. 1987, S. 85f.
VorgängerAmtNachfolger
EmerusBischof von Trier
vor 500
Volusianus