Maschinenfabrik Gustav Eirich

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Maschinenfabrik Gustav Eirich GmbH & Co KG

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Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1863
Sitz Hardheim, Deutschland Deutschland
Leitung
  • Hubert Eirich
  • Paul Eirich
  • Stephan Eirich
  • Ralf Rohmann
Mitarbeiterzahl 761[1]
Umsatz 66,5 Mio. Euro[1]
Branche Verfahrenstechnik
Website www.eirich.de
Stand: 31. Dezember 2014

Die Maschinenfabrik Gustav Eirich wurde 1863 in Hardheim, Baden-Württemberg, von Gustav Eirich gegründet.[2] Entstanden aus einer Mühlenwerkstatt bietet das Unternehmen heute Maschinen, Anlagen und Dienstleistungen für die Verfahrenstechnik, im Besonderen zur Aufbereitung von schüttfähigen Stoffen, Schlickern und Schlämmen an. Die Schwerpunkte liegen bei kontinuierlichen und diskontinuierlichen Prozessen zu Mischen, Trocknen, Pelletieren, Granulieren und Feinmahlen.[3]

Neben dem Stammsitz in Hardheim mit ca. 700 Mitarbeitern verfügt das Unternehmen über 10 internationale Standorte. Zusammen mit ihren 12 Schwestergesellschaften bildet die Maschinenfabrik Gustav Eirich die Eirich-Gruppe mit ca. 1.500 Mitarbeitern und einem Gruppen-Umsatz von bis zu 200 Mio. Euro.[4] Die Schwestergesellschaften tragen laut eigenen Angaben des Unternehmens ca. 90 Mio. Euro zum Gruppenumsatz bei, der Exportanteil der Fertigung in Deutschland beträgt zwischen 85 und 95 %,[4] fast die Hälfte (48 % in den Jahren 2011/12) des Gruppenumsatzes entfällt auf Asien.[5] Eirich zählt in seiner Branche zu den Hidden Champions.

Verbundene Unternehmen

Die Eirich-Gruppe hält Unternehmen in:

  • Brasilien: Eirich Industrial Ltda., Jandira, seit 1973 (Produktion)
  • China: Eirich Group China Ltd., Shanghai (Vertrieb und Service); Eirich FME Machinery Jiangyin Co., Ltd., Jiangyin (Produktion)
  • Frankreich: Eirich France und Eirich Services France, Villeurbanne und Chaponnay (Vertrieb und Service)
  • Indien: Eirich India Pvt. Ltd., Mumbai, seit 1999 (Produktion)
  • Japan: Nippon Eirich Co., Ltd., Narita, seit 1974 (Produktion und Service)
  • Russland: OOO Eirich Maschinentechnik, Moskau, seit 2004 (Vertrieb und Service)
  • Südafrika: H. Birkenmeyer (Pty.) Ltd., Isando, seit 1971 (Produktion)
  • Südkorea: Eirich East Asia /Pacific Liasiaon Office, Seoul, seit 1993, (Projekt Engineering)
  • Ukraine: OOO Eirich Maschinentechnik, Dnepropetrovsk, seit 2008 (Vertrieb und Service)
  • USA: Eirich Machines Inc., Gurnee / Illinois, seit 1993 (Produktion, Vertrieb und Services)

Technologie

Das Unternehmen gilt als ein Innovator der Verfahrenstechnik, u.a. wegen seiner Entwicklung des sogenannten Intensivmischers. Diese Maschine folgt einem einfachen Grundprinzip: ein variables, langsam bis schnell drehendes Mischwerkzeug wird kombiniert mit einem in Gegenrichtung drehenden, leicht geneigten Mischbehälter. Durch die Rotation beider Mischer-Komponenten kann der Energieeintrag in das Mischgut und damit die Qualität der Mischung ganz erheblich erhöht werden.[6]

Anwendung

Intensivmischer finden vor allem Anwendung bei der Herstellung von Baustoffen, Beton, Keramik, Gießereiformsand sowie beim Sandrecycling. Wachsende Bedeutung kommt u.a. der Erzeugung von Batteriemassen für fortschrittliche Energiespeicher[7] und Frac Sand zu.

Unternehmensgeschichte

Die Maschinenfabrik Gustav Eirich begeht 2013 ihr 150-jähriges Firmenjubiläum. Einige Meilensteine[8] aus der Geschichte des Unternehmens:

  • 1863: Gründung einer Werkstatt durch Gustav Eirich[9], Sohn von Matthias Eirich und wie dieser Mühlenarzt in Hardheim
  • 1869: Bau einer Werkstatt mit Anschluss an eine Mehl-, Öl- und Sägemühle an der Erfa, die durch Hardheim fließt. Die Wasserkraft wird auch zum Antrieb von Werkzeugmaschinen genutzt. Beginn der Produktion von Dreschmaschinen
  • 1873: Erweiterung der Produktion auf Häckselmaschinen, Futterschneider, Obst- und Rübenmühlen und andere landwirtschaftliche Maschinen
  • 1883: Erwerb einer weiteren Mühle und Einrichtung eines Sägewerks; Ausdehnung der Produktion auf Sägewerkmaschinen, Wasserräder und Triebwerkteile[10]
  • '1900: Die Söhne Ludwig und Josef Eirich übernehmen die Geschäftsleitung; Konstruktion und Produktion des ersten Eirich-Mischers
  • 1906: Patent für den Eirich-Planetenmischer
  • 1907: Gründung des Elektrizitätswerkes Gebrüder Eirich
  • 1924: Entwicklung des Eirich-Intensivmischers (Gegenstromprinzip)
  • 1985: Entwicklung des Vakuummischers

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Bundesanzeiger: Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 1. Januar 2014 bis zum 31. Dezember 2014
  2. Reminiszenz an Gustav Eirich, in: Fränkische Nachrichten vom 1. Februar 2012
  3. Mischer, Intensivmischer
  4. a b 150 Jahre Eirich: Erfolg in der Aufbereitungstechnik durch innovatives Denken, Interview mit Paul Eirich, Stephan Eirich und Ralf Rohmann, in: Ceramic Forum International, Ausgabe 3/2013
  5. Tendenz geht hin zu größeren Projekten bei Fnweb.de (abgerufen am 23. Mai 2013)
  6. 100 Jahre Eirich-Mischtechnik (1903-2003)
  7. VDMA: Bezahlbare Elektromobilität durch automatisierte Batteriefertigung
  8. vgl. Erfatal-Museum: "Entwicklung der Maschinenfabrik Gustav Eirich" http://www.erfatal-museum.de/txt-hand.htm
  9. s. Portrait in: Badische Biographien Neue Folge Band 6, Hrsg. von Fred L. Sepaintner, Stuttgart 2011 (Badische Biographien)
  10. s. auch "Mittelmühle Hardheim", http://www.hardheim.de/sites/gensite.asp?SID=cms080520131437047565271&Art=01294