Blauer Malawibuntbarsch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Maylandia zebra)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Blauer Malawibuntbarsch

Blauer Malawibuntbarsch (Maylandia zebra)

Systematik
Ordnung: Cichliformes
Familie: Buntbarsche (Cichlidae)
Unterfamilie: Pseudocrenilabrinae
Tribus: Haplochromini
Gattung: Maylandia
Art: Blauer Malawibuntbarsch
Wissenschaftlicher Name
Maylandia zebra
(Boulenger, 1899)
Gefleckte Morphe

Der Blaue Malawibuntbarsch (Maylandia zebra, Synonyme: Pseudotropheus zebra, Metriaclima zebra) ist eine Art der afrikanischen Buntbarsche, die endemisch im Malawisee verbreitet ist. Er lebt an den Felsküsten des Sees und wird wie alle Arten der Buntbarsche, die dasselbe Biotop bevorzugen, zu den Mbuna gezählt.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fische werden 10 bis 13,5 cm lang.[1] Die Weibchen sind bräunlich gefärbt und haben dunkle Querstreifen. Es gibt aber auch orange gefleckte bis völlig orange Farbmorphen. Die Männchen sind blau bis hellblau, ebenfalls mit Querstreifenmuster. Die Männchen haben deutlich mehr Eiflecken auf der Analflosse als die Weibchen (Eiflecken fungieren als Ei-Attrappen[2] und locken das Weibchen beim Ablaichvorgang an die Genitalöffnung des Männchens).

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Blaue Malawibuntbarsch ist vor allem an der Nordwestküste des Malawisees, der auch Nyasasee genannt wird, verbreitet. Hier kommt er zwischen Cape Manulo und der Kande-Insel vor. Es gibt jedoch auch Populationen an der Ostküste des Sees, die sich in der Färbung ein wenig von denen der Westküste unterscheiden. Die Populationen ganz im Norden des Sees werden von vielen Forschern bereits als eine eigene Art, Maylandia emmiltos, angesehen.

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ernährung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie andere Mbuna ernährt sich der Blaue Malawibuntbarsch hauptsächlich von an den Felsen wachsenden Algen. Er schwimmt dabei im rechten Winkel zur Felsoberfläche und weidet mit seinem endständigen Maul das Pflanzenmaterial ab. Die Fische durchschwimmen auch das offene Wasser auf der Suche nach Plankton. Die Weibchen treten dort oft in Gruppen auf. Geschlechtsreife Männchen verteidigen ein Revier in der Nähe von Höhlen. Dort findet auch die Paarung statt.[1]

Fortpflanzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Paarung wählen die Weibchen das für sie passende Männchen nach optischen Gesichtspunkten aus. Wenn im Laborexperiment mehrere nahe verwandte Populationen durchmischt werden, kommt es dennoch hauptsächlich zu Verpaarungen innerhalb derselben Population.[3]

Die Blauen Buntbarsche sind Maulbrüter. Die Weibchen brüten die Jungen im Maul aus und das Muttertier bewacht die Jungen bis ein paar Wochen nachdem sie geschlüpft sind.

Haltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Aquarienhaltung sollten ähnlich wie in ihrer Heimat Felsen, Steine und Pflanzen eingebracht werden. Wenn das Becken nicht größer als 1,20 m ist, sollten nur ein Männchen mit mehreren Weibchen gehalten werden.[4]

Nomenklatur und Taxonomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung Maylandia war früher eine Untergattung der Gattung Pseudotropheus, zu der auch der Blaue Malawibuntbarsch, damals Pseudotropheus (Maylandia) zebra genannt, gehörte. 1997 wurden 10 Arten aus dem Pseudotropheus-zebra-Artenkomplex neu beschrieben und unter dem neuen Gattungsnamen Metriaclima zusammengefasst.[5] Nach Meinung der Autoren der neuen Gattung wäre der Name Maylandia für die Erhebung zur Gattung nicht verfügbar gewesen, sondern hätte ein nomen nudum dargestellt. Seither sind in der Literatur beide Gattungsnamen in Verwendung,[6] manche wissenschaftliche Autoren verwenden weiterhin den alten Gattungsnamen Pseudotropheus, um dem Namenskonflikt aus dem Weg zu gehen (vgl. Knight 2004).[3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b J. Kasembe (2006): Maylandia zebra. In: IUCN 2011. IUCN Red List of Threatened Species. Version 2011.2. Abgerufen am 1. März 2012.
  2. Erwin Schraml: Eifleck. In: Claus Schaefer, Torsten Schröer (Hrsg.): Das große Lexikon der Aquaristik. Eugen Ulmer, Stuttgart 2004, ISBN 3-8001-7497-9, S. 348.
  3. a b Mairi E. Knight and George F. Turner: Laboratory mating trials indicate incipient speciation by sexual selection among populations of the cichlid fish Pseudotropheus zebra from Lake Malawi. Proceedings of the Royal Society, Serie B, Biological Sciences, 271, 1540, S. 675–680, 7. April 2004
  4. John A. Dawes: Aquarienfische. Die beliebtesten tropischen Süßwasserfische. Parragon, 2006, ISBN 140541345X
  5. J. R. Stauffer, N. J. Bowers, K. A. Kellogg, K. R. McKaye: A revision of the blue–black Pseudotropheus zebra (Telesotei: Cichlidae) complex from Lake Malawi, Africa, with a description of a new genus and species. Proceedings of the Academy of Natural Sciences of Philadelphia, 148, S. 189–230, 1997
  6. M. Bailey: Maylandia or Metriaclima – the case for Metriaclima. eggspots, 4, S. 39–45, 2010 Online

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • John A. Dawes: Aquarienfische. Die beliebtesten tropischen Süßwasserfische. Parragon, 2006, ISBN 140541345X
  • J. R. Stauffer, N. J. Bowers, K. A. Kellogg, K. R. McKaye: A revision of the blue–black Pseudotropheus zebra (Telesotei: Cichlidae) complex from Lake Malawi, Africa, with a description of a new genus and species. Proceedings of the Academy of Natural Sciences of Philadelphia, 148, S. 189–230, 1997

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Maylandia zebra – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien