Minju-Partei (Südkorea, 2005)

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민주당
Minju-dang
Demokratische Partei
Datei:DP 2000.jpg
Gründung 20. Januar 2000
Auflösung 27. Juni 2007
Haupt­sitz Yeongdeungpo-gu (영등포구),
Seoul (서울시)
Aus­richtung Liberal
Farbe(n) Grün
Koreanische Schreibweise
Koreanisches Alphabet: 민주당
Revidierte Romanisierung: Minju-dang
McCune-Reischauer: Minju-tang

Die Minju-Partei (koreanisch: 민주당, Transliteration: Minju-dang, in deutsch: Demokratische Partei) war eine liberale Partei in Südkorea, die im Mai 2005 durch Umbenennung aus der Sae-cheonnyeon-minju-dang (새천년민주당, Demokratische Partei des Neuen Millenniums) entstand und bis Juni 2007 bestand.

Geschichte

Die Partei wurde am 20. Januar 2000 als Sae-cheonnyeon-minju-dang gegründet und bildete sich im Wesentlichen aus der Partei des Sae-jeongchi-gungmin-hoeui (새정치국민회의, Nationaler Kongress für Neue Politik), von der drei Jahre zuvor Mitglieder der sich gespaltenen Tonghap-minju-dang (통합민주당, Vereinte Demokratische Partei (1995)) aufgenommen wurden.[1] Eine kleinere Partei, die an der Fusion beteiligt war, nannte sich Neue Bürgerpartei[2] und nicht von großer Bedeutung war.

Prägendster Politiker der Partei war Kim Dae-jung (김대중), der noch unter der Partei Nationaler Kongress für Neue Politik von 1998 an Staatspräsident des Landes war und die Gründung der Demokratischen Partei des Neuen Millenniums forcierte, um mit einer neuen parteilichen Identität zu den Parlamentswahlen im April 2000 antreten zu können. Seine Partei ging aus der Wahl als stärkste Kraft heraus und konnte so Kims Politik weiterhin wirksam unterstützen, wie seine Sonnenscheinpolitik gegenüber Nordkorea, die auf eine friedliche Wiedervereinigung von Nord- und Südkorea durch Öffnung und Annäherung ausgerichtet war.[3] Im Jahr 2002 stellt die Partei Roh Moo-hyun (노무현) als Präsidentschaftskandidat auf. Dieser gewann die Wahl, trat jedoch nach seinem Amtsantritt 2003 aus der Partei aus und gründet mit seinen Unterstützern die Uri-Partei (열린우리당, Yeollin-uri-dang, Unsere Offene Partei), was zur Spaltung der Partei führte. Die Uri-Partei proklamierte daraufhin, die wahre Präsidentschaftspartei zu sein.[4]

Zur Parlamentswahl 2004 gewann die Uri-Partei mit 152 Sitzen die absolute Mehrheit in der Nationalversammlung und Kim Dae-jungs Partei stürze auf 9 Mandate ab[5], ein Ergebnis, das ihr nicht Mal mehr einen Fraktionsstatus gab. Am 6. Mai 2005 benannte sich die Partei in Minju-dang (민주당, Demokratische Partei) um.[6] Auch zur folgenden Präsidentschaftswahl im Jahr 2007 konnte die Partei die Wähler nicht mehr überzeugen und erlitt eine weitere herbe Wahlniederlage.

Sie löste sich schließlich am 27. Juni 2007 auf und ging mit der Tonghap-minju-dang (Vereinigte Demokratische Partei) eine Verbindung ein, die nach einer weiteren Umbenennung im Jahr 2008 einer neuen Minju-Partei (민주당, Demokratische Partei) führte.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Hannes B. Mosler: Die Politischen Parteien Südkoreas. In: Länderbericht Korea. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2015, ISBN 978-3-8389-0577-8, Kapitel: Teil B: Südkorea - I. Politisches System, S. 125.
  2. Liberalism in South Korea. (HTML) America Pink, abgerufen am 11. Mai 2016 (englisch).
  3. Norman D. Levin, Yong-Sup Han: Sunshine in Korea. The South Korean Debate over Policies Toward North Korea. RAND, Santa Monica 2002, ISBN 0-8330-3321-2, S. 67.
  4. Yuki Asaba: Presidentialism in Korea: A Strong President and a Weak Government. In: Yuko Kasuya (Hrsg.): Presidents, Assemblies and Policy-making in Asia. Palgrave Macmillian, Basingstoke, Hampshire 2013, ISBN 978-1-137-27726-8, Kapitel: 3.3 Case studies.
  5. Jinwung Kim: A History of Korea. from "Land of the Morning Calm" to States in Conflict. Indiana University Press, Bloomington, Indiana 2012, ISBN 978-0-253-00024-8, S. 531.
  6. Republic of Korea. In: Country Fact Sheet. Immigration and Refugee Board of Canada, 3. Januar 2007, S. 531 (Online PDF 63 kB [abgerufen am 17. Mai 2016]).