Mittelwellen-Kleinsender in Österreich

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In Österreich existierten von den 1930er Jahren bis in die 1980er Jahre zahlreiche Mittelwellen-Kleinsender, welche insbesondere für die Rundfunkversorgung von Städten im Alpenraum dienten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem „Anschluß“ Österreichs an das damalige Deutsche Reich wurden ab 1938 zuerst in Bruck/Mur, Eisenerz, Judenburg, Leoben, Mürzzuschlag, Kötschach, Radenthein, Spittal/Drau, Villach und Lienz Mittelwellen-Kleinsender mit einer Leistung von je 100 Watt in Betrieb genommen, um den Rundfunkempfang in diesen Orten zu verbessern. Sie blieben auch nach Ende des Zweiten Weltkrieges in Betrieb.

1949 plante die Generaldirektion für die Post- und Telegraphenverwaltung den Aufbau weiterer Kleinsender, was aber vom Nachrichten-Exekutivkomitee der Alliierten zuerst nicht genehmigt wurde.[1]

Wegen der ungünstigen Frequenzzuteilungen für die österreichischen Mittelwellen-Großsender beim Kopenhagener Wellenplan konnte man ab 1950 doch mit der Errichtung von weiteren Mittelwellen-Kleinsendern in österreichischen Gebirgsorten beginnen.

So wurde in diesem Jahr beim Postamt Bludenz und 1952 bei der Sparkasse in Schruns und dem Postamt in Mayrhofen ein solcher installiert, den bald weitere Anlagen an weiteren Orten folgten. Sie dienten hauptsächlich zur Verbreitung des ersten Radioprogramms, hatten eine Leistung zwischen 10 Watt und 200 Watt und waren in Gleichwellennetzen zusammengefasst. Ihre Reichweite betrug meist nur wenige Kilometer.

Mit der zunehmenden Verbreitung des UKW-Rundfunks verloren diese Sender an Bedeutung und wurden in den 1980er Jahren stillgelegt.

1962 in Betrieb befindliche Mittelwellen-Kleinsender in Österreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auflistung der Mittelwellen-Kleinsender (Sendeleistung unter 1 kW) in Österreich, welche 1962 in Betrieb waren.[2]

Frequenz
in kHz
Wellenlänge
in Meter
Standort Sendeleistung
in kW
520 577 Bludenz 2 0,05
566 530 Bad Ischl 0,05
566 530 Eisenkappel 0,05
566 530 Feistritz/Drau 0,1
566 530 Greifenburg 0,05
566 530 Maria Pfarr 0,05
566 530 Mühlbach am Hochkönig 0,05
566 530 Neukirchen 0,05
566 530 Radstadt 0,05
674 445 Aigen 0,05
674 445 Bischofshofen 0,05
674 445 Bleiburg 0,05
674 445 Gloggnitz 0,05
674 445 Matrei 0,05
674 445 Neumarkt 0,05
674 445 Radenthein 0,1
674 445 Ried/Innkreis 0,1
773 388 Bad St. Leonhard 0,05
773 388 Hermagor 0,05
773 388 Lend 0,05
773 388 Mariazell 0,05
773 388 Oberdrauburg 0,05
773 388 Salzburg-Lehen 1
773 388 St. Michael/Lungau 0,05
1025 293 Kitzbühel 0,05
1052 285 Krems 0,05
1052 285 Neunkirchen 0,05
1124 267 Bruck-Mur 0,1
1124 267 Eisenerz 0,1
1124 267 Gmünd 0,05
1124 267 Hofgastein 0,05
1124 267 Imst 0,05
1124 267 Judenburg 0,1
1124 267 Kötschach 0,1
1124 267 Kufstein 0,015
1124 267 Mayrhofen 0,045
1124 267 Mürzzuschlag 0,1
1124 267 Obervellach 0,05
1124 267 Tamsweg 0,05
1124 267 Villach 0,1
1142 263 Rottenmann 0,05
1313 228 Friesach 0,05
1313 228 Haslach a. Mühl 0,05
1313 228 Kindberg 0,05
1313 228 Knittelfeld 0,1
1313 228 Liezen 0,05
1313 228 Murau 0,05
1313 228 Oetz 0,05
1313 228 Trieben 0,05
1313 228 Völkermarkt 0,05
1313 228 Wolfsberg/Kärnten 0,05
1394 215 Admont 0,05
1394 215 Bludenz 0,03
1394 215 Spittal/Drau 0,2
1394 215 Zeil am See 0,2
1457 206 Amstetten 0,05
1457 206 Schruns 0,05
1457 206 Wiener Neustadt 0,05
1484 202 St. Pölten 0,2
1493 201 Kitzbühel 0,05
1493 201 Landeck 0,05
1493 201 Mittersill 0,05
1493 201 Reutte 0,015
1493 201 Saalfelden 0,05
1493 201 Schwarzach 0,05
1493 201 Windischgarsten 0,035
1493 201 Wörgl 0,05
1546 194 Bad Aussee 0,05
1562 192 Leoben 0,1

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. siehe Weblink Kein Ersatz für Sender…, Neue Zeit
  2. Internationales Handbuch für Rundfunk und Fernsehen 1963, herausgegeben vom Hans-Bredow-Institut der Universität Hamburg