Moses Israel Fürst

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Moses Israel Fürst (geboren 1617; gestorben nach 1692 in Hamburg) war ein deutsch-jüdischer Kaufmann.

Als Angehöriger einer hanseatischen Kaufmannsfamilie war er unter anderem als Bankier und Hofjude in Hamburg und Norddeutschland tätig. Sein Großvater war Chajim Fürst. Am 14. August 1688 kaufte er gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Michael Hinrichsen (in der Literatur auch Michel Henrichs oder Michel Henricus genannt)[1][2] aus Glückstadt das Tabakmonopol in Mecklenburg-Schwerin auf, das er bis zu seinem Tode innehatte.[3]

Dieses Privileg erwarb er auf Empfehlung von Abraham Hagen, dessen Verwandte Michael Hinrichsen und Moses Israel Fürst waren.[4] Am 16. November 1692 wurde dieses Privileg von Friedrich Wilhelm I, Herzog zu Mecklenburg, bestätigt.[5][6]

Zu seinem erweiterten Familienkreis zählte unter anderem die berühmte Kauffrau Glikl bas Judah Leib, die als Symbol der emanzipierten jüdischen Frau des 17. Jahrhunderts Eingang in die Literaturgeschichte fand.

Das Sterbedatum von Moses Israel Fürst ist derzeit nicht exakt belegt. Einige Quellen gehen davon aus, dass er Ende 1692 starb, weil in dem Jahr der Kontrakt über das Tabakmonopol von Herzog Friedrich Wilhelm zwar verlängert wurde, aber anstelle von Moses Israel Fürst trat im Januar 1673 Bendix Goldschmidt dem Pachtvertrag mit Michael Hinrichsen bei. Diese Tatsache nehmen viele Quellen zum Anlass, einen Tod Moses Israel Fürsts in 1692 anzunehmen. Manche Quellen geben allerdings an, dass er lediglich aus dem Geschäftsleben ausstieg. 1692 war er bereits 75 Jahre alt und daher läge es nahe, dass er in „Rente“ ging.[7]

Einzelnachweise

  1. Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des Judentumsm, Bände 43–44, Seite 327.
  2. Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des Judentums, Bände 8–9, Seite 64.
  3. Die Hoffinanz und der moderne Staat: Geschichte und System der Hoffaktoren an deutschen Fürstenhöfen im Zeitalter des Absolutismus. Band 2, Seite 296
  4. Mecklenburgische Jahrbücher, Band 78, Seite 375.
  5. Mecklenburgische Jahrbücher, Bände 75–76, Seite 190.
  6. Die Hoffinanz und der moderne Staat: Geschichte und System der Hoffaktoren an deutschen Fürstenhöfen im Zeitalter des Absolutismus. Band 2, Seite 296/297.
  7. Wilhelm Stieda: Das Tabakmonopol in Mecklenburg-Schwerin von 1688–1699. Erschienen 1910.