Myida

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Myida

Sandklaffmuschel (Mya arenaria)

Systematik
Stamm: Weichtiere (Mollusca)
Unterstamm: Schalenweichtiere (Conchifera)
Klasse: Muscheln (Bivalvia)
Unterklasse: Autolamellibranchiata
Überordnung: Heterodonta
Ordnung: Myida
Wissenschaftlicher Name
Myida
Stoliczka, 1870

Die Myida sind eine Ordnung der Muscheln (Bivalvia), die zur Überordnung Heterodonta innerhalb der Unterklasse Autolamellibranchiata gerechnet wird. Die ersten, etwas fraglichen Vertreter dieser Gruppe sind aus dem Karbon, die ersten sicheren Vertreter ab dem Perm bekannt.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gehäuse der Myida können gleich- oder ungleichklappig sein, die meisten Gehäuse klaffen. Die Schale ist meist dünn und aragonitisch mit kreuzlamellaren Mikrostrukturen ohne Perlmuttlagen. Das Schloss ist bei den meisten Formen weitgehend reduziert. Das Ligament befindet sich extern oder auch intern auf einem Chondrophor. Es kommen etwa gleich große Schließmuskeln oder auch ungleich große Schließmuskeln vor.

Geographische Verbreitung, Lebensraum und Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Myida kommt weltweit vor. Sie leben flach bis tief eingegraben im Weichsediment, oder auf dem Sediment. Dementsprechend gibt es Formen mit sehr langen Siphonen. Die Überfamilie Pholadoidea bohrt in Holz ("Schiffsbohrmuscheln").

Taxonomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus Gründen der Priorität müsste die Ordnung eigentlich als Pholadida Chenu, 1862 bezeichnet werden, denn dieser Name ist älter als der Ordnungsname Myida Stoliczka, 1870. Allerdings gelten die strikten Internationalen Regeln für die Zoologische Nomenklatur nur auf Art-, Gattungs- und Familienebene. Die Ordnung wird von manchen Malakologen in zwei Unterordnung Myina und Pholadina eingeteilt. Andere unterteilen die Ordnung lediglich in zwei Überfamilien. Die MolluscaBase stellt vier Überfamilien zur Ordnung Myida:[1]

In den früheren Klassifikationen sind die

ebenfalls noch zur Ordnung Myida gestellt. Bieler & Mikkelsen (2006) haben sie in die Ordnung Venerida transferiert. Dafür wird nun die Überfamilie Dreissenoidea, die traditionell zur Ordnung Venerida gestellt wird, nun in der Ordnung Myida geführt.[2]

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Michael Amler, Rudolf Fischer & Nicole Rogalla: Muscheln. Haeckel-Bücherei, Band 5. Enke Verlag, Stuttgart 2000 ISBN 3-13-118391-8.
  • Rüdiger Bieler & Paula M. Mikkelsen: Bivalvia - a look at the Branches. Zoological Journal of the Linnean Society, 148: 223–235, London 2006.
  • Norman D. Newell: Order Myoida Stoliczka, 1870. In: Raymond Cecil Moore (Hrsg.): Treatise on invertebrate paleontology. Mollusca, 6, Bivalvia 2. S.N690-N741, New York, 1969.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. MolluscaBase: Myida
  2. Rüdiger Bieler, Paula M. Mikkelsen, Timothy M. Collins, Emily A. Glover, Vanessa L. González, Daniel L. Graf, Elizabeth M. Harper, John Healy, Gisele Y. Kawauchi, Prashant P. Sharma, Sid Staubach, Ellen E. Strong, John D. Taylor, Ilya Tëmkin, John D. Zardus, Stephanie Clark, Alejandra Guzmán, Erin McIntyre, Paul Sharp, Gonzalo Giribet: Investigating the Bivalve Tree of Life – an exemplar-based approach combining molecular and novel morphological characters. Invertebrate Systematics, 28: 32–115, 2014 doi:10.1071/IS13010