Myoperizytom

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Klassifikation nach ICD-10
D21.- Sonstige gutartige Neubildungen des Bindegewebes und anderer Weichteilgewebe
ICD-10 online (WHO-Version 2019)
Histopathologie des Myoperizytoms.
Immunhistochemische Färbung der Tumorzellen für glattmuskuläres Aktin

Als Myoperizytom wird ein gutartiger Weichteiltumor des Erwachsenenalters bezeichnet. Myoperizytome treten subkutan insbesondere im Bereich der distalen Extremitäten auf, in Einzelfällen ist aber auch eine intrakranielle Lokalisation beschrieben worden.[1]

Klinisch handelt es sich um häufig schmerzlose langsam über Jahre wachsende kleine Knoten, die allenfalls durch Kompression benachbarter Strukturen symptomatisch werden können. Intraoperativ sind die meist kleiner als 2 cm durchmessenden Tumoren gut gegenüber dem umgebenden Gewebe abgegrenzt.

Pathologisch ist für den Tumor die konzentrische Anordnung spindeliger Tumorzellen um Blutgefäße charakteristisch, die an Myoperizyten erinnern. Immunhistochemisch exprimieren die Tumorzellen glattmuskuläres Aktin.

Die Prognose ist günstig: auch nach unvollständiger Entfernung sind Rezidive die Ausnahme.[2] Bösartige Myoperizytome sind eine Seltenheit.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • M. E. McMenamin: Myopericytoma. In: C. D. Fletcher u. a. (Hrsg.): Pathology and Genetics of Tumours of the Soft Tissue and Bone. Lyon, IARC Press 2002, ISBN 92-832-2413-2.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. A. Rousseau, M. Kujas, R. van Effenterre u. a.: Primary intracranial myopericytoma: report of three cases and review of the literature. In: Neuropathol Appl Neurobiol. Band 31, Nr. 6, Dezember 2005, S. 641–648, doi:10.1111/j.1365-2990.2005.00681.x, PMID 16281913.
  2. T. Mentzel, A. P. Dei Tos, Z. Sapi, H. Kutzner: Myopericytoma of skin and soft tissues: clinicopathologic and immunohistochemical study of 54 cases. In: Am J Surg Pathol. Band 30, Nr. 1, Januar 2006, S. 104–113, PMID 16330949.
  3. M. E. McMenamin, C. D. Fletcher: Malignant myopericytoma: expanding the spectrum of tumours with myopericytic differentiation. In: Histopathology. Band 41, Nr. 5, November 2002, S. 450–460, PMID 12405913.