Mönchenkirche (Jüterbog)

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Die Mönchenkirche von der Mönchenstraße aus
Die Mönchenkirche von der Straße Am Frauentor aus

Die Mönchenkirche oder Franziskaner-Klosterkirche ist eine Kirche in Jüterbog. Die Kirche war Teil des Franziskaner-Observanten-Klosters. Seit 1985 befindet sich in der Kirche eine Bibliothek und ein Veranstaltungszentrum. Die Kirche liegt südlich der Straße Am Frauentor und nördlich der Mönchenstraße am Mönchenkirchplatz.

Geschichte

Die Franziskaner sammelten mit Erlaubnis des Brandenburger Bischofs Arnold von Burgsdorf für den Klosterbau in Jüterbog. Zuerst wurde der Chor errichtet. Im Jahre 1484 wurde ein Altar gestiftet. Damit war die Kirche nutzbar. Ab etwa 1490 / 1500 wurde mit dem Bau des Langhauses begonnen. Im Jahre 1554 wurde die Kirche evangelische Pfarrkirche, das Kloster wurde um 1560 aufgelöst, allerdings lebten im Jahre 1564 noch zwei Mönche dort. 1694 wurde das Dach bei einem Sturm beschädigt und danach neu gedeckt. 1711 wurde ein Barockaltar aufgestellt. 1739 wurde der Dachreiter in der jetzigen Form erbaut.

Während der Befreiungskriege wurde die Kirche 1812 und 1813 als Magazin genutzt. Dadurch wurde das Innere beschädigt. Eine Wiederherstellung erfolgte bis 1820. 1914 wurde die Stadt Jüterbog Eigentümer der Kirche. Das Nutzungsrecht hatte weiterhin die Kirchengemeinde, die Unterhaltskosten wurden geteilt. Regelmäßige Gottesdienste wurden bis in die 1920er Jahre gehalten, die Kirchengemeinde nutzte die Kirche darüber hinaus weiter. 1970 wurde die Kirche für Gottesdienste aufgegeben und als Lager genutzt, was zum Verfall führte. Ab 1980 wurde die Kirche umgebaut. Seit 1985 wird sie als Bibliothek, Theater und Konzertstätte genutzt.

Die Kirche

Die Kirche ist aus Backstein errichtet. Das Langhaus der Hallenkirche[1] hat drei Schiffe und fünf Joche. Es trägt ein Kreuzrippengewölbe. Der einschiffige Chor hat drei Joche. Auf dem Dach befindet sich ein Dachreiter.

Von der mittelalterlichen Ausstattung ist nichts mehr vorhanden. Bei der Profanierung wurden Ausstattungsgegenstände in andere Kirchen gebracht, die meisten Teile befinden sich in der Liebfrauenkirche in Jüterbog.

Hier einige Stücke der Ausstattung und deren Verbleib:

  • Der Altaraufsatz wurde 1711 eingeweiht. Im Jahre 1983 wurde der Aufsatz abgebaut und restauriert. 1995 kam der Altaraufsatz nach Fürstenwalde in den Dom.
  • Der Taufstein wurde im Jahre 1568 aus Sandstein gefertigt. Er befindet sich in der Kirche St. Marien in Bad Belzig.
  • Die Kanzel befindet sich noch heute in der Kirche. Sie wurde 1577 von Georg Schröter aus Sandstein erstellt und trägt Reliefdarstellungen von Jesus, Jakobus, Luther und Melanchthon.
  • Die Orgel wurde 1688 gebaut, sie steht heute in der Kirche von Friedersdorf bei Fürstenwalde.
  • Von der Westempore ist nur noch die Balustrade vorhanden.
  • An der Chornordseite befindet sich ein Grabstein für Catharina Flemming.
  • Ebenfalls an der Chornordseite befindet sich ein Epitaph für Johann Flemming, einen Bürgermeister von Jüterbog. Er hat den Barockaltar der Kirche gespendet.

Literatur

  • Marie-Luise Buchinger und Marcus Cante: Denkmale in Brandenburg, Landkreis Teltow Fläming, Teil 1: Stadt Jüterbog mit Kloster Zinna und Gemeinde Niedergörsdorf. Wernersche Verlagsgesellschaft, ISBN 3-88462-154-8, Seite 88–92
  • Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Begründet vom Tag für Denkmalpflege 1900, Fortgeführt von Ernst Gall, Neubearbeitung besorgt durch die Dehio-Vereinigung und die Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch: Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum. Brandenburg: bearbeitet von Gerhard Vinken und anderen, 2000, Deutscher Kunstverlag München Berlin, ISBN 3-422-03054-9, Seite 483–484

Weblinks

Commons: Mönchenkirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. → Liste Sehenswürdigkeiten

Koordinaten: 51° 59′ 31,2″ N, 13° 4′ 39,9″ O