Nigitsu Maru

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Nigitsu Maru
Schwesterschiff Akitsu Maru nach Stapellauf
Schwesterschiff Akitsu Maru nach Stapellauf
Schiffsdaten
Flagge Japan Japan
Schiffstyp Landungsboot-Mutterschiff
Klasse Spezial Typ Ko-Klasse (A-Klasse)
Bauwerft Harima Zōsen, Aioi
Kiellegung 10. März 1942
Stapellauf 28. November 1942
Indienststellung 30. März 1943
Verbleib Am 12. Januar 1944 durch amerikanisches U-Boot versenkt.
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 143,7 m (Lüa)
Breite 19,5 m
Tiefgang (max.) 7,9 m
Verdrängung 11.800 t
Maschinenanlage
Maschine 4 Dampfkessel
2 Getriebeturbinensätze
Maschinen­leistung 7.500 PS (5.516 kW)
Höchst­geschwindigkeit 20 kn (37 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung
Ein Daihatsu-Landungsboot, von australischen Pionieren bei der Schlacht um die Milne-Bucht erbeutet, September 1942

Die Nigitsu Maru (japanisch にぎつ丸) war ein Landungsboot-Mutterschiff des Seekomandos des Kaiserlich Japanischen Heeres, das im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kam.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Allgemeines[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Nigitsu Maru wurde nach Auslieferung des Schwesterschiffs Akitsu Maru am 10. März 1942 als Passagierschiff für die Ishihara Kisen, K. K. auf der Werft von Ishikawajima Harima in Aioi auf Kiel gelegt und das zu Wasser lassen erfolgte am 28. November 1942. Bereits vor dem Stapellauf wurde das Schiff durch das japanische Heer requiriert. Umgehend begannen die Umbauarbeiten unter der Schiffsnummer 983.

Wie beim Schwesterschiff war in der frühen Planung ein Flugdeck auf dem Schiff vorgesehen. Nach der Requirierung wurden Vorbereitung getroffen, das Schiff zu einem Landungsboot-Mutterschiff der Klasse Spezial Typ Hei (Typ C) umzubauen. Da jedoch keine geeigneten Flugzeuge zur Verfügung standen und weil das Schiff dringend benötigt wurde, wurde entschieden, darauf zu verzichten. Fertig gestellt wurde die Nigitsu Maru daher als Schiff der Klasse Spezial Typ Ko (Typ A) ohne Fähigkeit zum Flugzeugtransport. Diese Multifunktionsschiffe dienten zum Transport von Material und Nachschub ebenso wie für den von Soldaten und Pferden. Im Rumpf war ein durchgehendes Ladedeck für 20 14-m-Landungsboote Typ Daihatsu eingebaut.[1] Weitere Boote sowie verschiedene Unterstützungsboote konnten an Deck mitgeführt werden. Am 30. März 1943 wurde das Schiff in den Dienst des Heeres-Seekomandos gestellt.

Verbleib[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab April 1943 wurde das Schiff für mehrere erfolgreiche Transporte zu von Japan besetzten Inseln eingesetzt.

Am 9. Januar 1944 fuhr das Schiff mit dem Geleitzug FU-901 von Palau ab. An Bord befanden sich ca. 2.000 Soldaten, viele davon vom 12. Unabhängigen Pionier-Regiment. Als Geleitschutz war der Zerstörer Amagiri dabei. Am 12. Januar wurde das Schiff von dem amerikanischen U-Boot USS Hake (SS-256) bei der Insel Oki-daitō, östlich der Okinawa-Inseln, torpediert. Zwei von vier abgeschossenen Torpedos trafen. Die Nigitsu Maru sank innerhalb von acht Minuten. Es kamen 574 Soldaten um, darunter waren 456 vom 12. Unabhängigen Pionier-Regiment, 83 Artilleristen und 35 Besatzungsmitglieder. Der Zerstörer Amagiri rettete die anderen Soldaten und brachte diese nach Japan zurück.[2]

Technische Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rumpf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rumpf der Akitsu Maru war 143,7 Meter lang, 19,5 Meter breit und hatte bei einer Verdrängung von 11.800 Tonnen einen Tiefgang von 7,9 Metern. Etwas über der Wasserlinie war ein fast durchgehendes Deck für bis zu 20 14-m-Landungsboote des Typs Daihatsu. Diese konnten auf der Ladedecksebene beladen und dann über je eine Rampe rechts und links mittels Seilwinden am hinteren Ende des Rumpfs ins Wasser hinabgelassen werden. Durch zwei große, vom Deck aus bewegte Tore im Heck konnten die Landungsboote das Schiff dabei verlassen und nach Absetzen der Besatzung oder Ladung wieder ins Schiff zurückkehren. Weitere Landungs- und Unterstützungsboote wurden auf dem Oberdeck verzurrt transportiert und im Einsatzgebiet durch die Bordkräne zu Wasser gelassen.[1]

Antrieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Antrieb erfolgte durch vier Dampfkessel und zwei Getriebeturbinensätze mit denen eine Gesamtleistung von 7.500 PS (5.516 kW) erreicht wurde. Die Leistung wurde an zwei Wellen mit je einer Schraube abgegeben und die Höchstgeschwindigkeit betrug 20 Knoten (37 km/h).

Typ 38 7,5-cm-Feldgeschütz auf Seelafette

Bewaffnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die mitgeführte Bewaffnung bestand aus zehn Typ 38 7,5-cm-Feldgeschützen auf Spezial-Pivotlafette beidseits auf dem Oberdeck, zwei Typ 88 7,5-cm-Flugabwehrkanonen auf Emporen beidseits am Heck und sechs Typ 96 25-mm-Maschinenkanonen in Einzellafetten auf den Decksaufbauten.[1]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Viele Quellen geben an, dass auch die Nigitsu Maru ein Flugdeck gehabt habe. Dies ist jedoch nicht zutreffend.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hansgeorg Jentschura, Dieter Jung und Peter Mickel: Warships of the Imperial Japanese Navy 1869–1945. US Naval Institute Press, Annapolis 1977, ISBN 0-87021-893-X (englisch).
  • Bob Hackett und Peter Cundall: Landungsboot-Mutterschiff Nigitsu Maru: Tabellarische Aufzeichnung der Einsätze. (Textarchiv – Internet Archive [abgerufen am 19. August 2023] englisch: IJA Landing Craft Depot Ship NIGITSU MARU: Tabular Record of Movement.).
  • Okumoto Go: Die Flugzeugträger der Kaiserlichen Japanischen Armee (= Modellkasten). 1. Auflage. Dainippon Kaiga Co. Ltd., 23. Juni 2011, OCLC 763025800 (japanisch: 日本陸軍の航空母艦 : 舟艇母船から護衛空母まで.).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Okumoto Go: Die Flugzeugträger der Kaiserlichen Japanischen Armee. S. 44–49.
  2. Bob Hackett und Peter Cundall: Landungsboot-Mutterschiff Nigitsu Maru: Tabellarische Aufzeichnung der Einsätze.