Numerus Nidensium

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Die Inschrift (CIL 13, 07441 (4, p 125))

Der Numerus Nidensium war eine römische Auxiliareinheit, deren Existenz aus lateinischen Inschriften, die im Kastell Kapersburg gefunden wurden, erschlossen wird. Der Beiname Nidensium wird umstritten diskutiert.

Zu der Einheit gehörten Reiter (veredarii), so dass es sich bei dem Numerus zumindest um eine teilberittene Einheit gehandelt hat. Die Reiter wurden vermutlich für Patrouillen entlang der Grenze eingesetzt.[1]

Namensbestandteile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • N(idensium) bzw. N(?): Der (ergänzte) Zusatz Nidensium wird teils auf die Stadt Nida bezogen;[2] nach anderer Ansicht bezieht sich N(?) aber auf den antiken Namen des Kastells Kapersburg oder einen Ort in der Nähe des Kastells.[3] Beide Sichtweisen finden sich nach wie vor in der Forschung.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Numerus war in der ersten Hälfte des 3. Jh. n. Chr. in der Provinz Germania superior stationiert. Erstmals ist er durch die Inschrift (CIL 13, 07441 (4, p 125)) belegt, die auf 209 datiert wird. Die Einheit entstand vermutlich aus einer Vexillation, die aus abkommandierten Soldaten von anderen Auxiliareinheiten gebildet wurde.[5]

Standorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Standorte des Numerus in Germania superior waren:

  • Kastell Kapersburg: Zwei Inschriften, die sich eindeutig auf den Numerus beziehen, wurden hier gefunden.[6]

Angehörige des Numerus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Kommandeur des Numerus, Aiacius Modestus, ist durch die Inschrift (CIL 13, 07441 (4, p 125)) bekannt.[7] Sein Dienstgrad wird in der Inschrift nicht genannt.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Numerus Nidensium – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Siehe Marcus Reuter: Studien zu den numeri des Römischen Heeres in der Mittleren Kaiserzeit, Dissertation, In: Berichte der Römisch-Germanischen Kommission 80, 1999, S. 359–569, hier S. 516–519.
  2. So Louis Jacobi: Das Kastell Kapersburg. In: Der Obergermanisch-Raetische Limes B II 2, 1906, S. 19 mit Hinweis, dass schon Felix Hettner an diese Auflösung des epigraphisch belegten Numerus N(---) gedacht habe.
  3. Siehe Marcus Reuter: Studien zu den numeri des Römischen Heeres in der Mittleren Kaiserzeit, Dissertation, In: Berichte der Römisch-Germanischen Kommission 80, 1999, S. 359–569, hier S. 516–519.
  4. Von Numerus N(...) spricht z. B. Markus Scholz: Keramik und Geschichte des Limeskastells Kapersburg. Eine Bestandsaufnahme. In: Saalburg Jahrbuch 53/53, 2002/2003 (2006), S. 9–281, hier: S. 95 Anm. 528, der somit Marcus Reuter folgt; Numerus N(idensium?) bei Thomas Becker/Markus Scholz: Eine Scheibenfibel aus Hungen-Inheiden (Lkr. Gießen) und die Besatzungen der Numerus-Kastelle am Taunus- und Wetteraulimes in Severischer Zeit. In: Römisch-Germanisches Zentralmuseum (Hg.): HONESTA MISSIONE. Festschrift für Barbara Pferdehirt (= Monographien des Römisch-Germanischen Zentralmuseums 100), Mainz 2014, S. 169–196, hier: S. 191. Ohne Zweifel am Beinamen Nidensium Thomas Becker: Ein Inschriftenfragment vom Wachturm 1/8 bei Rheinbrohl. Zur „Inschriftenausstattung“ der Wachtürme am Obergermanisch-Raetischen Limes. In: Andreas Thiel (Hg.): Neue Forschungen am Limes, 4. Fachkolloquium der Deutschen Limeskommission 27./28. Februar 2007 in Osterburken (= Beiträge zum Welterbe Limes 3), Stuttgart 2008, S. 42–57, hier: S. 46, 53.
  5. Siehe Marcus Reuter: Studien zu den numeri des Römischen Heeres in der Mittleren Kaiserzeit, Dissertation, In: Berichte der Römisch-Germanischen Kommission 80, 1999, S. 359–569, hier S. 516–519.
  6. CIL 13, 07439; CIL 13, 07441 (4, p 125).
  7. So Marcus Reuter: Studien zu den numeri des Römischen Heeres in der Mittleren Kaiserzeit, Dissertation, In: Berichte der Römisch-Germanischen Kommission 80, 1999, S. 359–569, hier S. 516–519.