Olga Smirnowa (Ringerin)

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Olga Wladimirowna Smirnowa (russisch Ольга Владимировна Смирнова; * 11. Mai 1979 in Nowotscheboksarsk) ist eine ehemalige russische bzw. kasachische Ringerin. Sie war 1996 Weltmeisterin und 2000 und 2002 Europameisterin.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olga Smirnowa begann als Jugendliche mit dem Ringen und gehörte seit 1995 dem Sportclub Yunost Rossii Almetewsk an, wo sie von Nikolai Below trainiert wurde. Nach dem Erwerb der Hochschulreife studierte sie an der Staatl. Hochschule in Kuban Sport. Die 1,63 Meter große Athletin startete als Erwachsene in den Gewichtsklassen bis 51 kg bzw. 55/56 kg Körpergewicht. Bis zum Jahre 2004 startete sie für Russland. 2006 wechselte sie nach Differenzen mit dem russischen Ringerverband nach Kasachstan, wohl auch deshalb, weil dort die Konkurrenz geringer war als in Russland.

Der Einstand von Olga Smirnowa auf der internationalen Ringermatte war fulminant. Im Jahre 1996 gewann sie im Alter von 17 Jahren bei der Europameisterschaft in Oslo hinter der Französin Anna Gomis und Angela Lattanzio aus Italien gleich eine Bronzemedaille in der Gewichtsklasse bis 53 kg und zwei Monate später wurde sie in Sofia sogar Weltmeisterin bei den Seniorinnen in der Gewichtsklasse bis 50 kg, wobei sie Yoshiko Endo aus Japan, Ida Hellström aus Schweden und Erica Sharp aus Kanada hinter sich ließ.

Die nächsten internationalen Meisterschaften bestritt sie 1998. Sie wurde dabei in Patras Junioren-Europameisterin von Anne Catherine Deluntsch, Frankreich und Tetjana Lasarewa aus der Ukraine. Sie siegte auch bei der Junioren-Weltmeisterschaft 1998 in Fredrikstad/Norwegen, wo sie Konstantina Katerina Tsibanakou, Griechenland, Breanne Leigh Graham, Kanada und Anne Catherine Deluntsch auf die Plätze verwies. Diesen Erfolgen fügte sie 1999 den Sieg bei der Junioren-Europameisterschaft in Budapest in der Gewichtsklasse bis 54 kg an, wo sie vor Yvonne Englich-Hees, Deutschland und Ida-Theres Nerell aus Schweden siegte. Bei der Junioren-Weltmeisterschaft 1999 in Bukarest schied sie dagegen früh aus und erreichte nur den 11. Platz.

Im Jahre 2000 wurde Olga Smirnowa in Budapest Europameisterin in der Gewichtsklasse bis 51 kg. Auf dem Weg zu diesem Erfolg besiegte sie Lilija Schterewa, Bulgarien, Agoro Papvasoleiou, Griechenland, Anna Lisa Debiasi, Italien, Anne Catherine Deluntsch und Ida Hellström. Bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres kam sie nicht zum Einsatz. Hier vertrat Natalja Karamtschakowa die russischen Farben. Olga Smirnaowa wurde aber wieder bei der Europameisterschaft 2001 in Budapest in der Gewichtsklasse bis 56 kg eingesetzt, konnte in dieser Klasse aber nicht überzeugen und verlor gleich ihren ersten Kampf gegen Tetjana Lasarewa. Mit einem Sieg über Diletta Giampiccolo aus Italien kam sie aber noch auf einen 9. Platz.

2001 holte sie sich in Seinäjoki/Finnland dann in der Gewichtsklasse bis 51 kg wieder den Europameistertitel. Sie besiegte dabei Edit Doszsa aus Ungarn, Jessica Bechtel aus Deutschland, Marta Wojtanowska aus Polen und Ida Hellström. Bei der Weltmeisterschaft 2002 wurde sie aber ebenso wenig eingesetzt wie bei den internationalen Meisterschaften 2003. Im Jahre 2004 fanden dann erstmals Wettbewerbe im Frauenringen in vier Gewichtsklassen bei Olympischen Spielen statt. Olga Smirnowa war in Athen mit dabei, verlor aber dort in der Gewichtsklasse bis 55 kg gegen Tela O’Donnell aus den Vereinigten Staaten und gegen Tonya Verbeek aus Kanada und belegte damit nur den 9. Platz.

Ab 2006 startete Olga Smirnowa dann für Kasachstan. Ihr erster Start für dieses Land war im Dezember 2006 bei den Asien-Spielen in Doha. Sie belegte dabei in der Gewichtsklasse bis 55 kg mit Siegen über Kim Un-A, Nordkorea, Su Ying-Tsu, Taiwan und Naidangiin Otgondschargal aus der Mongolei und einer Niederlage im Finale gegen Saori Yoshida aus Japan den 2. Platz. Nach einem 3. Platz bei der Asienmeisterschaft 2007 in Bischkek hinter Saori Yoshida und Su Lihui, China gewann sie dann auch bei der Weltmeisterschaft 2007 in Baku eine Medaille. Sie erkämpfte sich dort in der Gewichtsklasse bis 55 kg mit Siegen über Ludmila Cristea, Moldawien, Julia Ratkewitsch, Aserbaidschan, einer Niederlage gegen Saori Yoshida und weiteren Siegen über Jackeline Rentería aus Kolumbien und Alena Filipowa aus Weißrussland eine Bronzemedaille.

Im Jahre 2008 wurde sie in Jeju/Südkorea in der Gewichtsklasse bis 59 kg hinter Li Song Ni, China asiatische Vizemeisterin. Durch ihren dritten Platz bei der Weltmeisterschaft 2007 in Baku war sie auch für die Olympischen Spiele 2008 in Peking qualifiziert. Sie gewann dort in der Gewichtsklasse bis 55 kg über Alena Filipowa und verlor danach gegen Xu Li aus China und gegen Ana Maria Pavăl aus Rumänien und belegte damit den 7. Platz. Danach trat sie vom internationalen Wettkampfgeschehen zurück.

Internationale Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse Ergebnisse
1996 3. EM in Oslo bis 53 kg hinter Anna Gomis, Frankreich und Angela Lattenazio, Italien
1996 1. WM in Sofia bis 50 kg vor Yoshiko Endo, Japan, Ida Hellström, Schweden und Erica Sharp, Kanada
1998 1. Junioren-EM in Patras bis 54 kg vor Anne Catherine Deluntsch, Frankreich, Tetjana Lasarewa, Ukraine und Elzbiueta Sryczek, Polen
1998 1. Junioren-WM in Fredrikstad/Norwegen bis 54 kg vor Kostantina Katerina Tsibanakou, Griechenland, Breanne Leigh Graham, Kanada und Anne Catherina Deluntsch
1999 1. Junioren-EM in Budapest bis 54 kg vor Yvonne Englich-Hees, Deutschland, Ida-Theres Nerell, Schweden und Sabine Carette, Frankreich
1999 11. Junioren-WM in Bukarest bis 54 kg Siegerin: Seiko Yamamoto, Japan vor Kostantina Katerina Tsibanakou, Griechenland und Yvonne Englich-Hees
2000 1. EM in Budapest bis 51 kg nach Siegen über Lilija Schterewa, Bulgarien, Agoro Papavasoleiou, Griechenland, Anna Lisa Debiasi, Italien, Anne Catherine Deluntsch und Ida Hellström, Schweden
2001 9. EM in Budapest bis 56 kg nach einer Niederlage gegen Tetjana Lasarewa, Ukraine und einem Sieg über Diletta Giampiccolo, Italien
2002 1. EM in Seinäjoki/Finnland bis 51 kg nach Siegen über Edit Dozsa, Ungarn, Jessica Bechtel, Deutschland, Marta Wojtanowska, Polen und Ida Hellström
2004 9. OS in Athen bis 55 kg nach Niederlagen gegen Tela O’Donnell, USA und Tonya Verbeek, Kanada
2006 2. Asien-Spiele in Doha bis 55 kg nach Siegen über Kim Un-A, Nordkorea, Su Ying-Tsu, Taiwan und Naidangiin Otgondschargal, Mongolie und einer Niederlage gegen Saroi Yoshida, Japan
2007 3. Asienmeisterschaft in Bischkek bis 55 kg hinter Saori Yoshida und Su Lihui, China
2007 3. WM in Baku bis 55 kg nach Siegen über Ludmila Cristea, Moldawien und Julia Ratkewitsch, Aserbaidschan, einer Niederlage gegen Saori Yoshida und Siegen über Jackeline Renteria, Kolumbien und Alena Filipowa, Weißrussland
2008 2. Asienmeisterschaft in Jeju/Südkorea bis 59 kg hinter Li Song Ni, China, vor Anita, Indien und Muszki Kajita, Japan
2008 7. OS in Peking bis 55 kg nach einem Sieg über Alena Filipowa und Niederlagen gegen Xu Li, China und Ana Maria Pavăl, Rumänien

Erläuterungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • alle Wettkämpfe im freien Stil
  • OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fachzeitschrift Der Ringer
  • Website „Foeldeak Wrestling Database“