Ordensburg Neu-Kirchholm

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Ordensburg Neu-Kirchholm
Mauerreste der Burg in der Düna

Mauerreste der Burg in der Düna

Staat Lettland
Ort Stukmaņi
Erhaltungszustand Ruine
Geographische Lage 56° 51′ N, 24° 20′ OKoordinaten: 56° 50′ 46,7″ N, 24° 20′ 16″ O
Ordensburg Neu-Kirchholm (Lettland)
Ordensburg Neu-Kirchholm (Lettland)

Die Ordensburg Kirchholm (lettisch Salaspils viduslaiku pils, lateinisch castrum Holme) war eine Ordensburg des Livländischen Ordens, nahe Riga.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name der Burg rührt von der 1298 zerstörten Burg Holme des Bistums, die auf der Dünainsel Martinsholm lag. Heinrichs Livländische Chronik erwähnt eine Burg auf einer Insel (Holme).

Der Livländische Orden errichtete am rechten Ufer der Düna eine neue Steinburg mit der erstmals 1380 erwähnten Georgskirche. Ein Vogt der Burg Neu-Kirchholm wird 1423 und 1485 und ein Drost 1543 genannt. Im Jahr 1452 wurde auf der Burg ein Vertrag zwischen dem Orden und dem Bischof über die Herrschaft über Riga abgeschlossen.[1]

Truppen aus Riga brannten die Burg 1577 nieder, um sie nicht in die Hände russischer Truppen fallen zu lassen.[2]

Beschreibung der Burg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Burg wurde aus Felsquadern ca. 10 m hoch am rechten, hohen Ufer der Düna errichtet. Es war ein 40 × 40 m quadratisches Gebäude mit einem 17 × 19 Meter großen Innenhof. Die Vorburg erstreckte sich der Düna aufwärts. Der Eingang befand sich über einer einziehbaren Brücke auf der Westseite. In Vorbereitung auf den Krieg mit Moskau wurde die Burg um die 15./16. Jahrhundertwende mit zwei neuen Türmen im Nordwesten versehen.[2][3] Durch Stauung der Düna sind die Überreste der Ruinen heute vom Wasserspiegel überflutet.[4]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Salaspils Castle ruins – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Manfred Hellmann: Der Deutsche Orden und die Stadt Riga. In: Udo Arnold (Hrsg.): Stadt und Orden. Das Verhältnis des Deutschen Ordens zu den Städten in Livland, Preussen und im Deutschen Reich. Elwert, Marburg 1993, ISBN 3-7708-1007-4, S. 1–33, hier S. 27.
  2. a b Karl Woldemar von Löwis of Menar: Burgenlexikon für Alt-Livland. Walters und Rapa, Riga 1922, S. 70 (Digitalisat).
  3. Armin Tuulse: Die Burgen in Estland und Lettland (= Verhandlungen der gelehrten Estnischen Gesellschaft. Band 33). Dorpater Estnischer Verlag, Dorpat 1942, S. 235–236 (Digitalisat).
  4. Daugavā virs ūdens apskatāmas Salaspils viduslaiku pils drupas. Abgerufen am 8. Oktober 2019.