Otto Lange (Klavierbauer)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Paul Otto Richard Lange (* 15. April 1856 in Berlin; † 5. Mai 1929 ebenda[1]) war ein deutscher Kaufmann und Klavierfabrikant.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Langes Eltern waren Johann Wilhelm Julius Lange, Kaufmann in Berlin, und Friederike Caroline Amalie, geb. Weber.[2] Er heiratete am 10. Oktober 1883 in Ratibor Martha Amalie Ernestine Helene, geb. Schmidt.[1]

Beruf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lange betätigte sich spätestens ab dem Jahr 1886 in Berlin als Exporteur von Goldleisten.[3] In den Folgejahren erweiterte er sein Tätigkeitsfeld auf Kommissions- und Exportgeschäfte mit Goldleisten und Möbeln, später auch mit Pianinos.[4][5] Zu seinen Geschäftspartnern zählte die Firma „Aders & Blumberg“ in Berlin, Alte Jakobstr. 65. Das in Berlin gegründete Unternehmen, das seinen Firmensitz 1879 nach Guben verlegt, aber eine Zweigniederlassung in Berlin beibehalten hatte, produzierte Goldleisten, Bilderrahmen und seit 1883 Pianinos.[6][7] Als sich die Inhaber des Unternehmens, Hugo und Paul Aders, von der Berliner Klavierproduktion trennen wollten, trat Otto Lange 1892 zunächst als Kompagnon des unter dem Namen „Lange & Co., Pianofabrik“ abgetrennten Unternehmensteils als Mitgesellschafter von Hugo und Paul Aders ein.[8] Nach dem Austritt der Mitgesellschafter führte er das Unternehmen an der bisherigen Adresse unter der Firma „Otto Lange, Pianofabrik“ fort.[9] Das Kommissions- und Exportgeschäft gab Lange in den Folgejahren auf.[10]

Am 25. November 1902 wurde das Konkursverfahren über das Vermögen des Pianofabrikanten Lange in Berlin, Blumenstraße 65, eröffnet.[11] Die Pianofabrik wurde liquidiert. Nach Verwertung der Vermögensgegenstände durch den Konkursverwalter kam bei der Schlussverteilung ein Bestand von 6988 Mark zur Verteilung auf Forderungen in Höhe von 93929 Mark. Das Verfahren wurde nach dem Schlusstermin vom 4. Juni 1904 aufgehoben.[12][13]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hubert Henkel: Lexikon deutscher Klavierbauer. Fachbuchreihe Das Musikinstrument. Band 73. Verlag Erwin Bochinsky, Frankfurt am Main 2000, S. 355, ISBN 3-923639-37-6.
  • Erwin Stein (Hrsg.): Monographien deutscher Städte: Darstellung deutscher Städte und ihrer Arbeit in Wirtschaft, Finanzwesen, Hygiene, Sozialpolitik und Technik. Band 25, Guben. Deutscher Kommunal Verlag, Berlin 1928. S. 265 ff.
  • Paul de Wit (Hrsg.): Welt-Adressbuch der gesamten Musikinstrumenten-Industrie mit einem Anhang enthaltend die Eingangszölle auf Musikinstrumente in allen Ländern und einem Wörterbuch der in der Musikinstrumente-Industrie vorkommenden technischen Ausdrücke in deutsch-französisch-englischer Sprache. Verlag Paul de Wit, Leipzig 1900, Deutsches Reich. Berlin. Pianofabriken, S. 20.
  • Paul de Wit (Hrsg.): Zeitschrift für Instrumentenbau. Jahrgang 23, Nr. 7. Verlag Paul de Wit, Leipzig 1. Dezember 1902, S. 183. Digitalisat
  • Paul de Wit (Hrsg.): Zeitschrift für Instrumentenbau. Jahrgang 24, Nr. 20. Verlag Paul de Wit, Leipzig 11. April 1904, S. 587. Digitalisat
  • Paul de Wit (Hrsg.): Zeitschrift für Instrumentenbau. Jahrgang 24, Nr. 24. Verlag Paul de Wit, Leipzig 21. Mai 1904, S. 703. Digitalisat

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Landesarchiv Berlin: Sterbeurkunde 232/1929 des Standesamts Berlin-Steglitz.
  2. Evangelisches Landesarchiv Berlin: Kirchenbuch Berlin-Jerusalemskirche Nr. A1731, Taufen 1856, S. 64/65, lfd. Nr. 297, 15. April 1856.
  3. W. & S. Loewenthal (Hrsg.): Berliner Adreßbuch für das Jahr 1886. Unter Benutzung amtlicher Quellen. Band 1. Verlag W. & S. Loewenthal, Berlin 1886, S. 594.
  4. W. & S. Loewenthal (Hrsg.): Berliner Adreßbuch für das Jahr 1887. Unter Benutzung amtlicher Quellen. Band 1. Verlag W. & S. Loewenthal, Berlin 1887, S. 608.
  5. W. & S. Loewenthal (Hrsg.): Berliner Adreßbuch für das Jahr 1891. Unter Benutzung amtlicher Quellen. Band 1. Verlag W. & S. Loewenthal, Berlin 1891, S. 719.
  6. Erwin Stein (Hrsg.): Monographien deutscher Städte: Darstellung deutscher Städte und ihrer Arbeit in Wirtschaft, Finanzwesen, Hygiene, Sozialpolitik und Technik. Band 25, Guben. Deutscher Kommunal Verlag, Berlin 1928, S. 265 ff.
  7. W. & S. Loewenthal (Hrsg.): Berliner Adreßbuch für das Jahr 1883. Unter Benutzung amtlicher Quellen. Band 1. Verlag W. & S. Loewenthal, Berlin 1883, S. 4.
  8. W. & S. Loewenthal (Hrsg.): Berliner Adreßbuch für das Jahr 1892. Unter Benutzung amtlicher Quellen. Band 1. Verlag W. & S. Loewenthal, Berlin 1892, S. 738.
  9. W. & S. Loewenthal (Hrsg.): Berliner Adreßbuch für das Jahr 1894. Unter Benutzung amtlicher Quellen. Band 1. Verlag W. & S. Loewenthal, Berlin 1894, S. 768.
  10. Berliner Adreßbuch-Gesellschaft m.b.H. August Scherl (Hrsg.): Berliner Adreßbuch 1903. Unter Benutzung amtlicher Quellen. Band 4. Verlag Berliner Adreßbuch=Gesellschaft m.b.H. August Scherl, Berlin 1902, S. 946.
  11. Paul de Wit (Hrsg.): Zeitschrift für Instrumentenbau. Jahrgang 23, Nr. 7. Verlag Paul de Wit, Leipzig 1. Dezember 1902, S. 183.
  12. Paul de Wit (Hrsg.): Zeitschrift für Instrumentenbau. Jahrgang 24, Nr. 20. Verlag Paul de Wit, Leipzig 11. April 1904, S. 587.
  13. Paul de Wit (Hrsg.): Zeitschrift für Instrumentenbau. Jahrgang 24, Nr. 24. Verlag Paul de Wit, Leipzig 21. Mai 1904, S. 703.