Parlamentswahl in Südkorea 2008

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2004Parlamentswahl 20082012
(Wahlbeteiligung 46,0 %)
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10
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GNP
UDPb
Pro-Parkc
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CKPf
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Sonst.
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2004
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-10
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-20
-25
+1,6
−20,3
+13,2
+6,8
−7,3
+3,8
+2,9
−0,7
GNP
UDPb
Pro-Parkc
LFPd
CKPf
JSPg
Sonst.
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
b Die Tonghap-minju-Partei (통합민주당), Tonghap-minju-dang, Vereinigte Demokratische Partei (UDP), seit Juli 2008 Minju-Partei, (민주당, Minju-dang, Demokratische Partei) entstand im Februar 2008 durch Fusion der Uri-Partei (열린우리당, Yeollin-uri-dang, Offene Wir Partei) mit der Sae-cheonnyeon-minju-Partei (새천년민주당, Demokratische Partei des Neuen Millenniums). Die Stimmenanteile der UDP sind mit den zusammenaddierten Stimmenanteilen von Uri-Partei (38,3 %) und Sae-cheonnyeon-minju-Partei (7,1 %) bei der Wahl 2004 verglichen.
c Die Pro-Park-Koalition wurde im März 2008 von Park Geun-hye-Anhängern aus der Großen Nationalpartei gegründet.
d Die Partei für Freiheit und Fortschritt (LFP) wurde im Februar 2008 gegründet.
f Die Partei Kreatives Korea (CKP) entstand im Oktober 2007 als Abspaltung aus der Uri-Partei.
g Die Jinbo-sin-Partei (JSP) (Neue Progressive Partei) wurde im März 2008 gegründet.

Die Parlamentswahl in Südkorea 2008 fand am 9. April 2008 statt. Rund 38 Millionen wahlberechtigte Südkoreaner waren aufgerufen, über die 299 Sitze der Nationalversammlung zu entscheiden. 245 Volksvertreter wurden direkt in den Wahlbezirken gewählt und 54 Sitze nach dem Verhältniswahlrecht vergeben. Die konservative Große Nationalpartei (Hannara-dang, Große Nationalpartei (GNP)) des neuen Präsidenten Lee Myung-bak, der seit Ende Februar amtiert, konnte die Liberalen als stärkste Kraft in der Nationalversammlung ablösen.[1]

Mit der Wahl Lees zum neuen Staatsoberhaupt hatten sich die Südkoreaner bereits bei der Präsidentenwahl am 19. Dezember 2007 für einen Machtwechsel nach zehn Jahren liberaler Vorherrschaft entschieden. In Südkoreas Präsidialsystem könnte der Präsident auch gegen eine Mehrheit der Opposition regieren. Die GNP versprach im Wahlkampf weitreichende Wirtschaftsreformen, höhere Wachstumsraten und eine härtere Haltung gegenüber dem kommunistischen Nordkorea. Der Parteichef der Tonghap-minju-Partei (통합민주당, Tonghap-minju-dang, Vereinigte Demokratische Partei (UDP)) Son Hak-Gyu gestand die Niederlage seiner Partei ein und sagte, der Wille seiner Partei „für Veränderungen und Reformen scheint von den Menschen nicht akzeptiert worden zu sein“.[1]

Ergebnis

Die Wahl gewann die konservative Große Nationalpartei (GNP) des neuen Präsidenten Lee Myung Bak. Nach der Stimmenauszählung hat die GNP die absolute Mehrheit der Sitze in der Nationalversammlung erreicht und damit die Liberalen als stärkste Kraft abgelöst.[2]

Partei/Wahlbündnis Kürzel Stimmen Stimmenanteil Sitze
style="background:#GNP;" | Hannara-Partei (한나라당, Hannara-dang, Große Nationalpartei) GNP 6.421.654 37,4 % 153
style="background:#UDP;" | Tonghap-minju-Partei (통합민주당, Tonghap-minju-dang, Vereinigte Demokratische Partei) UDP 4.313.111 25,1 % 81
Koalition für Park Geun-hye (친박연대, Chinbak-hyundae) Pro-Park 2.258.726 13,1 % 14
unabhängige Kandidaten 1.391.392 8,1 % 25
style="background:#LFP;" | Partei Freiheit Vorwärts (자유선진당, Jayu-seonjin) LFP 1.173.452 6,8 % 18
Minju-nodong-Partei (민주노동당, Minju-nodong-dang, Demokratische Arbeiterpartei) MNP 973.394 5,6 % 5
style="background:#CKP;" | Partei Kreatives Korea (창조한국당, Changjo-hanguk) CKP 651.980 3,8 % 3
Stimmen gesamt 17.183.709 100 % 299

Die Wahlbeteiligung lag nach Angaben der staatlichen Wahlkommission mit 46 Prozent auf einem historischen Tiefstwert. Vor vier Jahren waren noch mehr als 60 Prozent der stimmberechtigten Südkoreaner wählen gegangen. Desinteresse und allgemeine Politikverdrossenheit werden von Meinungsforschern als Gründe für die niedrige Beteiligung genannt.

Errungene Sitze bei den letzten Wahlen

Partei/Wahlbündnis 2004 2000
Uri 152 (50,9 %) 0 (0,0 %)
Hannara-dang (GNP) 121 (40,5 %) 133 (48,8 %)
Minju-nodong-Partei (MNP) 10 (3,3 %) 0 (0,0 %)
Sae-cheonnyeon-minju-Partei SMP 9 (3,0 %) 115 (42,1 %)
Vereinigte Liberale Demokraten (ULD) 4 (1,3 %) 17 (6,2 %)
Sonstige 1 (0,3 %) 3 (1,1 %)
Unabhängige 2 (0,7 %) 5 (1,8 %)
Anzahl der Sitze insgesamt 299 273

Wahlkarte und Sitzverteilung

Einzelnachweise

  1. a b Wetterauer Zeitung: : Südkoreaner wählen neues Parlament Aufruf: 20. Juni 2008
  2. Tagesanzeiger Schweiz: Konservative gewinnen Mehrheit in Südkorea, Aufruf: 20. Juni 2008