Philippe Rogier

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Philippe Rogier (* um 1560, möglicherweise in Arras; † 29. Februar 1596 in Madrid) war ein aus den Spanischen Niederlanden stammender franco-flämischer Komponist der Renaissance, der am spanischen Königshof gewirkt hat.

Leben

Philippe Rogier erhielt seine musikalische Ausbildung an der Kathedrale von Arras. 1575 reiste der königliche Kapellmeister Gérard de Turnhout mit einer Reihe jugendlicher Sopranisten nach Madrid, die er dort am Königshof einführte, darunter Philippe Rogier. Hier erhielt Philippe Rogier bis zum Erwachsenenalter eine fundierte musikalische Ausbildung. Von 1578 bis 1581 studierte er wahrscheinlich an der Universität von Douai. Danach kehrte er nach Spanien zurück. Ab 1582 war er Vize-Kapellmeister unter dem aus Antwerpen stammenden George de La Hèle und 1588 wurde er durch König Philipp II. zum Hofkapellmeister ernannt. Er wurde von Philipp III. mit mehreren Pfründen in seiner Heimat bedacht und ab 1593 mit einer Pension von 300 Gulden. Seine Werke waren noch lange nach seinem Tode beliebt, denn noch 1669 kaufte die Kathedrale von Toledo, sechs Bücher mit seinen Werken.

Werke

Ein 1649 in Lissabon erstellter Katalog der königlichen Musikbibliothek umfasste 243 Kompositionen Rogiers, die fast alle bei dem Erdbeben von 1755 vernichtet wurden. Weitere Werke wurden 1734 bei dem Palastbrand in Madrid vernichtet. Lediglich 18 Motetten, 7 Messen, 4 Canzonen, 4 Psalmen und 2 Instrumentalwerke blieben erhalten, was etwa ein Fünftel der in Katalogen verzeichneten Werke darstellt. Die überlieferten Werke wurden zum Teil bei Pierre Phalèse in Antwerpen gedruckt [1].

Weblinks

Einzelnachweise

  1. MGG, 2. Auflage Band 14 , Spalten 277 und 278