Poloni-Preis

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Der Poloni-Preis (Original: Polonipriset [1]) war ein nationaler schwedischer Literaturpreis für Kriminalliteratur, der kurzzeitig zwischen 1998 und 2001 von dem Kriminalmagazin Jury [2] verliehen wurde. Preisträger durften ausschließlich Kriminalautorinnen sein. Namensgeberin der Auszeichnung war die erste schwedische Kriminalschriftstellerin Helena Poloni (Pseudonym von Ingegerd Stadener (1903–1968)).

Jury wollte die bis in die 1990er Jahre zu beobachtende geringe Zahl schwedischer Nachwuchsautorinnen mit dieser Auszeichnung stärker ermutigen, sich dem Krimi-Genre zu widmen.[3] Dabei erwies sich wenig lukrativ, dass die schwedischen Verlagshäuser unterschiedliche Verträge für männliche und weibliche Autoren vorhielten, die schlechteren Verträge für die Krimiautorinnen. Dies führte 1999 zur Gründung des Piratförlaget, der mit seinen Autoren eine gerechtere 50 %-Beteiligung am Gewinn vereinbarte.

Weibliche Autoren waren zudem bei den Literaturauszeichnungen der Svenska Deckarakademin (Schwedische Kriminalakademie) kaum feststellbar. Als Beispiel galt die Vergabe des seit 1971 existierenden Schwedischen Krimipreises in der Kategorie Bester schwedischer Erstlingsroman (Bästa svenska Debut): Erst 1998 ging er mit Liza Marklund an eine Krimiautorin. Nach der Jahrtausendwende erhöhte sich die Zahl der weiblichen Preisträger und wurde vergleichbar mit den Preisträgerinnen von Literaturpreisen der Kriminalliteratur in anderen europäischen Ländern.[4]

Preisträgerinnen

Siehe auch

Weblinks

Anmerkungen/ Nachweise

  1. im englischen Sprachraum Best Swedish Crime Novel by a Female Writer, vereinzelt auch Poloni Prize
  2. gegründet 1972, eingestellt 2008
  3. vgl. Jost Hindersmann (Hrsg.): Fjorde, Elche, Mörder – Der skandinavische Kriminalroman. Nordpark, Wuppertal 2006, ISBN 3-935421-16-8
  4. vgl. z. B. Friedrich-Glauser-Preis – Kategorie Bester Erstlingsroman, den New Blood Dagger der britischen Crime Writers’ Association oder den dänischen Palle-Rosenkrantz-Preis
  5. 2001 verfilmt als Deadline - Terror in Stockholm, siehe IMDb
  6. a b c d Verlagsangaben und ISBN beziehen sich auf die deutschen Erstausgaben
  7. Preisverleihung an Åsa Nilsonne Bericht von Marie Hillblom in Folket (schwedisch, abgerufen am 13. Februar 2012)