Quatre petites prières de Saint François d’Assise
Die Quatre petites prières de Saint François d’Assise, FP 142 (deutsch Vier kleine Gebete des heiligen Franz von Assisi) sind ein geistliches Chorwerk von Francis Poulenc für Männerchor a cappella.
Entstehung
Im Sommer 1948 sandte Poulencs Großneffe Jérôme, der als Mönch im Franziskanerkloster Champfleury in der Nähe von Poissy lebte, französische Übersetzungen von vier Franz von Assisi zugeschriebenen Gebeten mit der Bitte um deren Vertonung an seinen Großonkel. Poulenc vertonte die Gebete innerhalb weniger Wochen in seinem Haus in Noizay und widmete das Werk den Franziskanermönchen von Champfleury. Poulenc äußerte sich zu seiner Komposition wie folgt: „Ich verehre den heiligen Franziskus, aber ein wenig schüchtert er mich auch ein. Auf jeden Fall wollte ich mit der Vertonung seiner so wunderbar anrührenden Gebete ein Zeichen der Demut setzen.“[1] Die Uraufführung erfolgte durch den Klosterchor in Champfleury in liturgischem Rahmen. Eine Aufführung dauert rund acht Minuten.
Musik
Poulenc verschmilzt archaische Elemente des mittelalterlichen Klostergesangs, z. B. Organum-Imitationen oder gregorianische Anklänge, mit der für ihn typischen progressiven Harmonik. Nichtsdestoweniger stellen die simpel wirkenden Melodien, homophon eingebettet, eine musikalisch-demütige Widmung an das Wirken von Franz von Assisi dar.
Text
Originaltext (Französisch) | Übersetzter Text |
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I. Salut, Dame Sainte II. Tout puissant III. Seigneur, je vous en prie IV. Ô mes très chers frères |
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Weblinks
- Quatre Petites Prières de Saint François d’Assise de Francis Poulenc (oratoriodeparis.asso.fr, französisch)
- Francis Poulenc: Quatre petites prières de Saint François d’Assise. SWR2, Musikstück der Woche vom 27. Februar – 4. März 2012
Einzelnachweise
- ↑ Francis Poulenc: Entretiens avec Claude Rostand, R. Julliard, Paris 1954, Seite 159