Raymundus Martinus

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Raymundus Martinus (Raymund Martini, Ramon Marti; * 1220; † 1285) war ein katalanischer Dominikaner, der als Zensor für jüdische Literatur wirkte und 1263 am Religionsgespräch in Barcelona beteiligt war.

Er verfasste das umfangreiche und einflussreiche Werk Pugio fidei („Glaubensdolch“). Darin hatte er aus der jüdischen Literatur zahlreiche antichristliche Passagen zusammengetragen. Seine judenfeindliche Tendenz hatte verheerende Langzeitwirkungen, v. a. nach den Drucklegungen in Paris 1651 (durch J. de Voisin) und Leipzig 1687 durch Johann Benedikt Carpzow.

Die Schreibweise für Jehova, Iehovah oder Jehovah wird auf ihn zurückgeführt. Das Wort übersetzte er um 1270 aus verschiedenen Bibelteilen aus dem Hebräischen in das Lateinische; in den Handschriften seines Werks Pugio Fidei adversus Mauros et Judaeos wird das Tetragramm mit Iehovah wiedergegeben. Es wird davon ausgegangen dass er die masoretische Punktierung der zu adonaj gehörigen Vokale (e-o-a) mit den Konsonanten JHWH zu I-e-H-o-V-a-H kombinierte.

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