Rico.

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Begründung: Enzyklopädische Relevanz wird nicht ausreichend dargestellt. Keine Ausstellungen in relevanten Museen, nur Rathäuser und dergleichen. 2024 ein Nachwuchspreis des Landes. Dass sich der Kulturminister von Meckpomm so eifrig für seine Nachwuchskünstler einsetzt, ist lobenswert, aber auch nur sein Job. Relevanz könnte in den nächsten Jahren ja zunehmen; zur Zeit noch nicht über der Schwelle. -- WMS.Nemo (Diskussion) 11:01, 28. Apr. 2024 (CEST)

Rico. (* 1985 in Neustrelitz, DDR) ist eine deutsche Konzept- und Installationskünstlerin.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An die Ausbildung zum staatlich geprüften Glasbildner an der Glasfachschule Zwiesel (2005–2008) schloss sich ein Studium der freien Kunst am IKKG (Institut für Künstlerische Keramik und Glas der Hochschule Koblenz, in Höhr-Grenzhausen). Seit dem Abschluss MfA (Master of fine Arts) 2013 wirkt Rico. aus Neubrandenburg heraus sowohl als Einzelkünstler, als auch in Kollektiven, wie Prinzip:Sonja[1], oder aber als Assistenz zu Ramona Seyfarth.

Rico. ist Trägerin des Nachwuchskunstpreises für Bildende Kunst in Mecklenburg-Vorpommern[2][3][4], für den sie zwei Mal nominiert[5][6] war. Ihre Werke sind in mehreren privaten und öffentlichen Sammlungen zu finden, darunter die Kunstsammlung des Landes Mecklenburg-Vorpommern[7][8], die Kunstsammlung des Kreises Bistrița-Năsăud in Rumänien, sowie die Kunstsammlungen mehrerer rumänischer und polnischer Städte.

2021 erfolgte die Aufnahme in Die Sammlung für Künstlerinnen.[9]

Auf einer weißen Wand hängt ein 1-Meter hohes und 3,2 Meter breites Papier. Es ist ebenfalls weiß bestrichen. Darauf steht in schwarzen, unsauberen, sich teils überlappenden Buchstaben: "AUS GRÜNDEN DER NACH HALTIGKEIT KANN EIN ÄS THETISCHER ANSPRUCH ALS ENTSTEHUNGSLEGITIMA TION NICHT GENÜGEN." Rechts auf dem Blatt ist ein sehr kleiner QR-Code aufgebracht, der zur Seite der Arbeit führt.
„Ein demokratischer Prozess“, 2017, Rico. Installation: mixed Media auf Papier, ca 100 × 320 × 0,25 cm, Link, Publikation. Ausstellungsansicht: Mecklenburgisches Künstlerhaus Schloss Plüschow, „Ressource Kunst“, 30. September–9. Oktober 2017[10]

„Rico.s künstlerische Arbeit lässt sich keinen klassischen Gattungen zuordnen. Das Transmediale ist Programm. Sie realisiert Malerei, Plastik oder Zeichnung, nutzt Sprache und Schrift und verbindet mitunter sämtlicher dieser Ausdrucksmittel in Objekten und Installationen. Auf diesen verschiedenen Ebenen entwickelt sie eine eigenständige Formensprache, die sich durch die Medienwechsel fortschreiben. Die Arbeiten folgen meistens einem Grundprinzip: Rico. entwirft experimentelle Konstellationen in einer bestimmten Umgebung mit verschiedenen Beteiligten – manchmal Menschen, mal Objekte oder auch Text.“

Christina May: Katalogtext zur Nominiertenausstellung „Hier & Jetzt", 2021 im Mecklenburgischen Künsterhaus Schloss Plüschow[11][3]

Die Künstlerin zeigt eine kontinuierliche Ausstellungspraxis mit fast ausschließlich nicht-kommerziellen Ausstellungen,[12] unter anderem in Kunst- , Künstler- oder Kulturhäusern (Plüschow, Kulturhaus Mestlin) und Kunstvereinen (Kunstverein zu Rostock). Besonders häufig aber sind ihre Werke in kuratierten Ausstellungen in Off-Räumen (also Räumen, die nicht den konservatorischen Ansprüchen eines Museums oder einer Galerie genügen und zum Teil gänzlich kunstfremd sind) zu finden. Das korrespondiert mit den gewählten Themen der Ausstellungen und ihren Arbeiten: So gibt es Komplexe in Rico.s Werk, welche eine norm-abweichende Weltwahrnehmung untersuchen, andere hinterfragen demokratische Prozesse, oder fragen, was die Geschichte dieses Ortes mit uns, heute, zu tun hat.

"Mich ne konzentr", Mai 2014, Beitrag zu "Kleinodien" der Ausstellung "Zukunftsvisionen" in der ehemaligen Nervenheilanstalt in Görlitz[13][14], oder "wie mensch unentdeckt bleibt", 2015, für die Dauerausstellung "Die Kunst des Erinnerns"[15] in der "ehemaligen Landesheil- und Irrenanstalt Domjüch" in Neustrelitz[16], kuratiert von Miro Zahra, sind zwei Beispiele für ihre ortsspezifischen Arbeiten. In Görlitz bearbeitete Rico. die Wände mit Scritti, Decollagen, Paste-Up und Handschrift. Durch die Inhalte der Texte und den Kontrast aus offener Tür und vergitterten Fenstern entstand eine verstörende Kombination aus Bedrängung und spielerischem Umgang mit dem Raum. Fast anrührend zart wirkt dagegen die Arbeit auf der Domjüch: drei "Butterbrotpapier-Hohlplastiken", wie die Künstlerin sie nennt, besiedeln den Raum, der Text , Auszüge aus einer online verfügbaren Textsammlung, liegt ihnen im Schoß oder kringelt sich als Zeichnung um die Figuren. In beiden Fällen sind sowohl der Ort als auch der eingebundene Text immanente Bestandteile der Kunstwerke.

Die Jury zum Nachwuchskunstpreis für Bildende Kunst 2020 begründet ihre Entscheidung mit: "(...)Sie hat ein Interesse an den Betrachter*innen ihrer Kunst und spürt Wahrnehmungsweisen und auch Vorurteile auf. Ihre Arbeiten sind politisch ohne oberflächlich zu bleiben. Immer ist der kritische Kommentar gleichermaßen mit einer durchdachten und sicher ausgearbeiteten formalen Lösung verbunden. Mit ortsbezogenen Installationen geht sie sensibel auf historische und soziale Kontexte. Der Humor bricht ernsthafte Thematiken auf. Diese Ambivalenz lädt zur vielschichtigen Auseinandersetzung ein.(...)".[2]

Die künstlerische Auseinandersetzung mit politischen Prozessen und der Rolle jeder einzelnen Person wird besonders stark in den Arbeiten zu "Ressource Kunst - Nur die Kunst kann die Welt retten!", 2017, im Mecklenburgischen Künstlerhaus Schloss Plüschow[17][18][19], "Und nichts wird gesagt - gar nichts!", 2016, Einzelausstellung, Crivitz[20], oder den Ausstellungen zu "ORTSZEIT"[21], 2022–2024, sichtbar. Während die Künstlerin in Plüschow mit "in Zukunft Geschichte", 2017[22], Gruppen aus T-Shirt (mit der Aufschrift: "Wie werde ich wohl meiner Nichte antworten, wenn sie mich in 10/12 Jahren fragt, was wir getan haben als …") , Beutel (mit diversen Weiterführungen dieser Frage) und Krawatte in der Ausstellung an Orten platziert, an denen sich gern müde, junge Ausstellungsbesuchende niederlassen, und die Besuchenden somit selbst entscheiden lässt, inwiefern sie sich auf die Fragen einlassen wollen, besteht in Crivitz die komplette Arbeit[23] aus Karten, welche den Betrachtenden einen Dialog vorgeben, der sie durch den kompletten Raum und wieder hinaus führ. "Und nichts wird gesagt - gar nichts!" (Karte 23 von 56). Dieses Spiel treibt Rico. In ihrem Werkkatalog "schöne bilder _ ein gutes buch"[24] 2021 weiter. Die Künstlerin lässt sich von Marieken Matschenz, Malerin und Kuratorin, zu Themen befragen, die Ausstellungsbesuchende häufig interessiert "(...)Die beantworte ich jetzt in einem Rutsch und erzähl noch ein bisschen, was ich so generell auf meiner Agenda habe. Wenn dann noch Fragen offen sind, oder es welche zu neuen Werken gibt, ist eine gemeinsame Gesprächsgrundlage vorhanden. Alle sind glücklich.(...)" (Auszug aus dem Vorwort).

Das soziale Engagement in Vereinen ist für Rico. Teil des künstlerischen Wirkens.

Gruppenausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2012 "Heimweg" fabrik. Galerie für gegenwärtige Kunst, Neustrelitz[25]
  • 2014 "ins Blaue", Kronprinzenpalais | Circus 1, Putbus[26][27]
  • 2016 "Und nichts wird gesagt - gar nichts!", Crivitz[20]
  • 2016 "Ich und du und der Raum mit mir" Altes Museum, Neustrelitz
  • 2016 "Visionen", Kreismuseum Ratzeburg und im Garten der Kreismuseen, Ratzeburg[28][29]
  • 2019 "Hier & Jetzt – Nachwuchskunstpreis für Bildende Kunst" Mecklenburgisches Künstlerhaus Schloss Plüschow[5][30]
  • 2020 "Hier & Jetzt – Nachwuchskunstpreis für Bildende Kunst" Mecklenburgisches Künstlerhaus Schloss Plüschow[2][3]
  • 2021 "Beuysifiziert", Kulturhaus Mestlin[31]
  • 2022 "Scoala de la Bistrita" Muzeul national al Literaturii Romane, Bucharest, Rumänien[32]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. about_PS. In: prinzipsonja.de. Abgerufen am 18. April 2024.
  2. a b c SCHLOSS PLÜSCHOW - Preisvergabe. In: plueschow.de. 2020, abgerufen am 24. April 2024.
  3. a b c Hier & Jetzt: Nachwuchskunstpreis für Bildende Kunst in Mecklenburg-Vorpommern 2020. Förderkreis Schloss Plüschow e.V, Upahl 2021, ISBN 978-3-935649-41-4.
  4. Heutige Kunst hinter alten Mauern. In: Die Tageszeitung: taz. 4. September 2021, ISSN 0931-9085, S. 58 ePaper 46 Nord (taz.de [abgerufen am 28. April 2024]).
  5. a b SCHLOSS PLÜSCHOW - Preisvergabe (Bilder). 2018, abgerufen am 28. April 2024.
  6. Hier&Jetzt - Nachwuchskunstpreis für Bildende Kunst in Mecklenburg-Vorpommern. In: cartel X. promotion GmbH & Co KG. 2019, abgerufen am 28. April 2024.
  7. Rico: Prozesse schaffen Statements. In: kultur-mv.de. 14. November 2022, abgerufen am 28. April 2024.
  8. Kunstsammlung des Landes. In: Regierungsportal M-V. Abgerufen am 28. April 2024.
  9. kunst- und museumsbibliothek - dokumentationszentrum kunst | DIE SAMMLUNG KÜNSTLERINNEN. In: museenkoeln.de. Abgerufen am 18. April 2024.
  10. Rico. (Künstlerin): ein demokratischer Prozess. (Grafik / Video) In: ricoorig.org. Abgerufen am 26. April 2024.
  11. über mein Werk. In: ricoorig.org. Abgerufen am 18. April 2024.
  12. Rico. In: ricoorig.org. Abgerufen am 28. April 2024.
  13. mich ne konzentr. In: ricoorig.org. Abgerufen am 28. April 2024.
  14. Zukunftsvisionen | Alte Nervenheilanstalt. In: zuvi-festival.de. 2014, abgerufen am 28. April 2024.
  15. ` Die Kunst des Erinnerns ´. Auf der Domjüch ∙ Neustrelitz. In: kuenstlerbund-mv.de. 2015, abgerufen am 28. April 2024.
  16. "wie mensch unentdeckt bleibt". In: ricoorig.org. 2015, abgerufen am 28. April 2024.
  17. SCHLOSS PLÜSCHOW - Einladung. 2017, abgerufen am 28. April 2024.
  18. ArtFacts: Ressource Kunst / Nur die Kunst kann die Welt retten! | Exhibition. In: artfacts.net. Abgerufen am 28. April 2024.
  19. RESSOURCE KUNST | Nur die Kunst kann die Welt retten! ISBN 978-3-935649-06-3.
  20. a b Wahlkreisbüro ∙ Crivitz. In: Künstlerbund Mecklenburg und Vorpommern e.V. im BBK. 2016, abgerufen am 28. April 2024.
  21. Menschen. In: ortszeiten.eu. Abgerufen am 28. April 2024.
  22. "future past" / "in Zukunft Geschichte". In: ricoorig.org. 2017, abgerufen am 28. April 2024.
  23. "Und nichts wird gesagt - gar nichts!" 2016, abgerufen am 28. April 2024.
  24. "schöne Bilder"/ "nice images". In: ricoorig.org. Abgerufen am 28. April 2024.
  25. Ausstellungsplakat. (Facebook) Abgerufen am 28. April 2024.
  26. Kunstschau 2014. In: Künstlerbund Mecklenburg und Vorpommern e.V. im BBK. Abgerufen am 28. April 2024.
  27. Künstlerbund Mecklenburg und Vorpommern e.V. im BBK (Hrsg.): INS BLAUE Romantik in der aktuellen Kunst. ISBN 978-3-9812786-8-2.
  28. Das ist gelaufen | 2016 – LKV | Lauenburgischer Kunstverein | Kreis Herzogtum Lauenburg. In: lkvrz.de. Abgerufen am 28. April 2024.
  29. VISIONEN | 27 JAHRE NACH DER FRIEDLICHEN REVOLUTION. ISBN 978-3-938218-90-7.
  30. Hier & Jetzt. ISBN 978-3-935649-09-4.
  31. beuysifiziert: Kunst ist frei und muss frei bleiben. In: Denkmal Kultur Mestlin. Abgerufen am 28. April 2024.
  32. Mihai Zgondoiu: Expoziția de pictură „Școala de la Bistrița” de la Muzeul Național al Literaturii Române. In: PropagArta. 3. Dezember 2022, abgerufen am 28. April 2024 (rumänisch).