Rigobert von Reims

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. Oktober 2016 um 09:52 Uhr durch Constantin Mroß (Diskussion | Beiträge) (→‎Literatur). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Rigobert von Reims, auch Robert von Reims (* ? in Ribemont an der Aisne; † 743 in Gernicourt an der Aisne), aus hohem fränkischen Adelsgeschlecht stammend, war zunächst Mönch und dann Abt des Benediktiner-Klosters Orbais. 689/690 wurde er Bischof von Reims. Er war ein enger Vertrauter des fränkischen Hausmeiers Pippin des Mittleren und taufte dessen Sohn Karl Martell. Von König Dagobert III. erhielt er für sein Bistum die Exemtion für alle Abgaben und Dienste an das Königtum, und von Pippin erhielt er das Königsgut Gernicourt an der Aisne als Eigengut geschenkt.

Während der entscheidenden Phase des nach Pippins Tod ausgebrochenen Machtkampfes zauderte er zu lange, sich auf die Seite Karl Martells zu stellen, und wurde deshalb von diesem 717 seines Amts enthoben, in die Gascogne verbannt und durch Bischof Milo von Trier ersetzt. Zwar rehabilitierte ihn Karl Martell schon bald wieder, aber Rigobert verzichtete auf eine Rückkehr nach Reims und zog sich stattdessen auf sein Eigengut Gernicourt zurück, wo er als Einsiedler lebte und 743 starb. Seine Gebeine wurden 864 nach Reims überführt und 872 in der dortigen Kirche Saint-Thierry beigesetzt; Teile kamen später nach Paris. Rigobert wurde heiliggesprochen. Sein Gedenktag ist der 4. Januar.

Literatur

  • Rudolf Schieffer: Die Karolinger. 4. überarbeitete und erweiterte Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 2006, ISBN 3-17-019099-7, S. 38 (Kohlhammer-Urban-Taschenbücher 411).
  • Ulrich Nonn: Rigobert. In: Lexikon des Mittelalters, CD-ROM Ausgabe, Verlag J. B. Metzler, Stuttgart 2000, Bd. 7, Sp. 849.

Weblinks


VorgängerAmtNachfolger
RieulBischof von Reims
689–717
Liutwin