Rotschulterente

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Rotschulterente

Rotschulterente (Erpel)

Systematik
Ordnung: Gänsevögel (Anseriformes)
Familie: Entenvögel (Anatidae)
Unterfamilie: Anatinae
Tribus: Schwimmenten (Anatini)
Gattung: Callonetta
Art: Rotschulterente
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Callonetta
Delacour, 1936
Wissenschaftlicher Name der Art
Callonetta leucophrys
(Vieillot, 1816)
Eier der Rotschulterente
Männliches Küken

Die Rotschulterente (Callonetta leucophrys) ist eine südamerikanische Vogelart aus der Familie der Entenvögel (Anatidae). Sie gehört zu der Gattung Callonetta der Schwimmenten (Anatini).

In Mitteleuropa wird sie gelegentlich beobachtet. Dabei handelt es sich jedoch immer um Gefangenschaftsflüchtlinge. 1998 gab es in Nordrhein-Westfalen ein brütendes Paar, das sechs Jungvögel aufzog, von denen aber keines flügge wurde. In der Region Genf wurde 1999 ein Paar mit einem Jungvogel beobachtet.[1]

Erscheinungsbild[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Männchen sind ohne individuelle Farbvariationen. Bei den Weibchen dagegen ist die helle Gesichtszeichnung leicht variabel.

Die Mauser der Rotschulterenten beginnt mit dem Abwurf der Schwingenfedern. Danach folgt der Wechsel des Kleingefieders und der Steuerfedern. Mauserbeginn ist am Ende der Fortpflanzungsperiode.[2]

Die Küken haben eine dunkelgraue Kopfplatte. Ebenfalls dunkelgrau ist der hintere Halssaum, ein Augenstreif sowie die gesamte Oberseite. Das Gesicht und die Körperunterseite sind silberweiß. Jeweils zwei silberweiße Flecken finden sich auch auf dem Rücken. Der Schnabel und die Füße sind schwarz.

Lebensraum und Bestand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Rotschulterente lebt in Sümpfen und Seen der bewaldeten Savannenlandschaften Südamerikas. Sie bevorzugt die nahrungsreichen Überschwemmungsgebiete der Flüsse, meidet hingegen die Gewässer der Regenwälder als auch Flüsse mit Steilufern. Die IUCN beziffert den Gesamtbestand der Rotschulterente auf 10.000 bis 100.000 Tiere, wobei die Vorkommen auf relativ kleine Gebiete begrenzt sind, in denen dann aber Ansammlungen von 1000 Tieren keine Seltenheit darstellen. Die Art gilt als ungefährdet.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art ist monotypisch. Nach den mtDNA-Sequenzen soll sie zu dem Tribus Mergini gehören. Damit ist sie trotz ihrer völlig abweichenden Lebensweise ein Verwandter der Säger und Meeresenten.[3]

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rotschulterente – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hans-Günther Bauer, Einhard Bezzel und Wolfgang Fiedler (Hrsg.): Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas: Alles über Biologie, Gefährdung und Schutz. Band 1: Nonpasseriformes – Nichtsperlingsvögel, Aula-Verlag Wiebelsheim, Wiesbaden 2005, ISBN 3-89104-647-2, S. 120
  2. Kolbe, S. 188
  3. Hans-Günther Bauer, Einhard Bezzel und Wolfgang Fiedler (Hrsg.): Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas: Alles über Biologie, Gefährdung und Schutz. Band 1: Nonpasseriformes – Nichtsperlingsvögel, Aula-Verlag Wiebelsheim, Wiesbaden 2005, ISBN 3-89104-647-2, S. 120