Sankt-Florian-Prinzip

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. Mai 2016 um 15:15 Uhr durch Cavaliere grande (Diskussion | Beiträge) (Die letzte Textänderung von 62.116.44.137 wurde verworfen und die Version 136541510 von Chricho wiederhergestellt.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Sankt Florian löscht ein brennendes Haus

Das Sankt-Florian-Prinzip (österreichisch: Floriani-Prinzip) oder die Sankt-Florian-Politik bezeichnet Verhaltensweisen, potentielle Bedrohungen oder Gefahrenlagen nicht zu lösen, sondern auf andere zu verschieben. Die englischsprachige Entsprechung ist Nimby, ein Akronym für „Not in my backyard“.

Früher war es üblich, die Hilfe des Heiligen Florian anzurufen, der als Schutzpatron für die Abwendung von Feuer und Dürre zuständig ist. Volkstümliche Verbreitung fand ein vermeintlich frommer Spruch, der vermutlich von einer ironisch gemeinten Votivtafel stammt und das Prinzip prägnant erläutert:

Heiliger Sankt Florian / Verschon' mein Haus / Zünd' and're an!

Oftmals findet sich der Heilige Florian als Lüftlmalerei auf Wohn-, Feuerwehr- oder Bauernhäusern. Meist wird er als überlebensgroße Gestalt abgebildet, die aus einem Eimer Wasser auf ein brennendes Gebäude schüttet.

Einer anderen Vermutung nach entstammt der gleiche Spruch einem Spottlied, das Neider zum Salzburger Dom wallfahrender Pinzgauer vor Jahrhunderten dichteten.[1]

Einzelnachweise

  1. Notruf Feuerwehr 2004, Seite 48, Brandrat Schinnerl, Adnet