Schachtgrab

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Schachtgrab der Hetepheres I. (ca. 2600 v. Chr., Skizze 2012)

Schachtgrab bezeichnet eine bestimmte Sorte von Grab, das jedoch in unterschiedlichen Kulturen unterschiedlich hergerichtet wurde.

Antike

Vor allem in der Antike im Mittelmeerraum bezeichnet es ein, in einen Felsen vertieftes, meist künstlich angelegtes Grab. Diese Schachtgräber waren meist wie Grotten angelegt und mit Steinen verschlossen oder anders unzugänglich gemacht worden.

In Mykene finden sich im Gräberrund A und Gräberrund B insgesamt 20 Schachtgräber, die in den Übergang von Mittelhelladikum zum Späthelladikum datieren und damit am Beginn der mykenischen Kultur stehen.[1] Sie sind äußerst reich ausgestattet und bisher einzigartig für das prähistorische Griechenland.

Mittelalter und Neuzeit

Seit dem Mittelalter versteht man unter Schachtgrab ein im Boden ausgehobenes, rechteckiges Grab, das wiederverwendet werden konnte. Heutzutage ist diese Art des Grabes die gebräuchlichste. Solche Gräber werden üblicherweise für mehrere Jahre gemietet oder gepachtet. Nach Ablauf des Vertrages wird es im Normalfall neu ausgehoben und weitervermietet oder verpachtet. Es wird auch gerne als Massengrab bezeichnet, was in diesem Sinne nicht korrekt ist.

Siehe auch

Literatur

  • Janice L. Crowley: Mycenaean Art and Architecture. In: The Cambridge Companion to the Aegean Bronze Age. Cambridge University Press, Cambridge 2008, S. 258–288.

Einzelnachweise

  1. Janice L. Crowley: Mycenaean Art and Architecture. 2008, S. 259–261.