Schnellläuferklasse

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Eine Schnellläuferklasse ist die Bezeichnung für ein Anfang der 1990er Jahre etabliertes Modell- bzw. Pilotprojekt im Rahmen der Gy8-Reformen.

Schnellläuferklassen wurden bereits 1993 in Bundesländern mit dreizehnjähriger Gymnasialausbildung eingerichtet. Hierbei ging es darum, die Begabtenförderung von Schülern mittels eigener Klassenverbände durchzuführen.[1] Das Klassenmodell sollte ein schnelleres Durchlaufen der Gymnasialausbildung ermöglichen. Die Einteilung der Klassen nach dem vermuteten Leistungsniveau sollte diesbezüglich Homogenität gewährleisten. Einhergehend mit der fast bundesweiten Angleichung an das zwölfjährige Gymnasium, mussten sich Schulen mit Schnellläuferklassen neue Profile suchen.[2] Kritiker wiesen darauf hin, dass diese zu einer weiteren Selektivierung des dreigliedrigen Schulsystems führe. Hervorzuheben ist, dass die Verkürzung der Schulzeit vor allem von den Finanzministern gefordert wurde, häufig gegen den Willen der Kultusminister. Klomfaß wertet die Einführung dieser Klassenmodelle als Versuchsballon zur Auslotung der grundsätzlichen Akzeptanz des zwölfjährigen Abiturs.[3]

Referenzen

  1. Katrin Lange: Sieben Schulen für Hochbegabte, in: Berliner Morgenpost, veröffentlicht am 6. November 2010
  2. Sabine Klomfaß: Hochschulzugang und Bologna-Prozess - Bildungsreform am Übergang von der Universität zum Gymnasium, Wiesbaden 2011, S. 196
  3. Sabine Klomfaß: Hochschulzugang und Bologna-Prozess - Bildungsreform am Übergang von der Universität zum Gymnasium, Wiesbaden 2011, S. 195f