Selenose

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Klassifikation nach ICD-10
T56 Toxische Wirkung von Metallen
T56.8 Sonstige Metalle
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Als Selenose (Synonym Selenvergiftung) bezeichnet man ein Krankheitsbild, das durch eine erhöhte Zufuhr von Selen ausgelöst ist. Eine Unterversorgung wird als Selenmangel bezeichnet.

Ursachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine akute Vergiftung mit Selen kann bei Einnahme von 3 bis 7 mg an einem Tag auftreten. In chronischen Fällen ist seine Kumulation durch langfristig übermäßige Aufnahme (über 0,6 mg täglich) z. B. durch selenhaltige Tabletten, Inhalation, Nahrungsmittel (über 2 µg pro Gramm) und Trinkwasser ursächlich. Für letzteres wurde von der WHO der obere Grenzwert auf 10 µg/l festgelegt.[1][2]

Symptome[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Frühsymptome gelten Übelkeit, Müdigkeit, Muskelschwäche und Durchfall. Im weiteren Verlauf können Parästhesien infolge peripherer Neuropathie, Haarausfall, Hautläsionen, wässriger Durchfall und ein Verlust der Nägel auftreten.[1]

Therapie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wesentlich ist die Einhaltung der oben genannten Grenzwerte in der Nahrung.[1] Eine spezifische Therapie ist nicht bekannt.[3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c H.-K. Biesalski u. a.: Ernährungsmedizin: Nach dem Curriculum Ernährungsmedizin der Bundesärztekammer. Georg Thieme Verlag, 2004, ISBN 3-13-100293-X, S. 171 ff., 207, 330. books.google.de
  2. C. Leitzmann u. a.: Ernährung in Prävention und Therapie. Thieme Verlag, 2003, ISBN 3-8304-5273-X, S. 75 ff. books.google.de
  3. Selen-Vergiftung, Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik für Wiederkäuer, 2003, rinderskript.net abgerufen am 15. November 2015.