Sphragistik

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Sphragistik (gr. σφραγίς sphragis „Siegel“), die Siegelkunde, ist eine der historischen Hilfswissenschaften.

Ihr Ziel ist die Kenntnis der Siegel (lat. sigillum „Bildchen“) und insbesondere der Urkundensiegel. Sie entstand seit dem 17. Jahrhundert, vor allem durch Johann Michael Heineccius,[1] als Nebenzweig der Diplomatik (Urkundenlehre). Von dieser differenzierte sie sich durch abweichende Methodik, die der Heraldik (Wappenkunde) und Numismatik (Münzkunde) nahekommt beziehungsweise entlehnt ist.

Untersucht wird dabei die physische Beschaffenheit der Siegel, aus der auf die Zeit der Entstehung oder Anbringung der Siegel geschlossen werden kann. Daneben ist auch die kunsthistorische Entwicklung von Siegeln interessant, die Rückschlüsse auf Kleidung, Bewaffnung und unter Umständen auch auf die Stadtgeschichte ziehen lassen.

Dort, wo Wappen und Herrschersymbole betroffen sind, ergeben sich vielerlei Überschneidungen zur Heraldik.

Literatur

  • Ahasver von Brandt: Die Siegel: Sphragistik. In: ders.: Werkzeug des Historikers. Eine Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften. (= Urban-Taschenbücher, Bd. 33). 13. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 1992, ISBN 3-17-012099-9, S. 132–148.
  • Otto Posse: Kaisersphragistik. In: Die Siegel der deutschen Könige und Kaiser. Band 5 (Textteil). Dresden 1913, DNB 211750085, II., S. 135–233 (auf Wikisource: Inhalt Bd. 5 – Siegelstoff und -stempel, Herstellung und Befestigung, Siegelbild und -form, Gebrauch, Beurkundung und Besiegelung, Fälschungen).
  • Erich Kittel: Siegel. Klinkhardt & Biermann, Braunschweig 1970, DNB 457213450.
  • Philipp Ernst Spieß: Von Reuter-Siegeln. Handbuch der Sphragistik. 3 Bände, Halle 1784.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Heineccius gilt als „Begründer der wissenschaftlichen Siegelkunde“ (DNB)